Youtube, Twitch und Facebook machen es schon lange vor. Jetzt hat Vimeo, einst als Premiumdienst gestartet, endlich nachgezogen. Ab sofort kann man auch über die New Yorker Video-Plattform live streamen. Die Qualität soll sehr hoch sein, die Preise aber auch.
Bewegtbild ist wichtig im Netz. Und es wird immer wichtiger. Dass dies nicht nur für vorproduzierte und dann abrufbare Inhalte gilt, ist schon lange klar. Twitch, Younow und auch Youtube schicken Inhalte live an die interessierten Zuschauer. Fast könnte man meinen, das lineare Fernsehen findet so seinen Weg zurück zum Zuschauer.
Vimeo ließ hier lange auf sich warten. Und das ist ungewöhnlich. So war die Plattform in den 2000ern mit einem hochqualitativen HD-Codec unterwegs, als Youtube sich noch mit Sorenson-Spark-Codierten SD-Videos herumschlug.Jahrelang galt die Plattform als der Premiumpartner, da Vimeo hier eine große Filmemacher-Community heranzog und diese mit Diensten wie Vimeo Plus, PRO und Vimeo Business ausbaute. Youtube verbesserte die Qualität schließlich mit den Original-Channels und war jetzt mehrere Jahre im Live-Segment einen Schritt voraus.
Jetzt hat Vimeo nachgelegt, mit Vimeo Live. Durch die Akquise den Streaming-Anbieters Livestream holt der Videohost sich das nötige Knowhow an Bord. Livestream hat sich vor allem mit der Übertragung von Veranstaltungen und Sportevents einen Namen gemacht und besitzt in diesem Sektor etwa 10.000 Kunden. Bei dieser Übernahme handelt es sich um die größte Firmenakquise Vimeos bis dato.
Eines wird beim Blick in die Preis- und Leistungsliste von Vimeo Live klar: Vimeo wendet sich mit dem Angebot nicht an die individuelle Einzelperson, wie zum Beispiel Youtube es macht. Hier gibt es ausschließlich Jahresabonnements, die sich deutlich an Unternehmen wenden.
Deren monatliche Gebühren liegen bei 70 Euro, 280 Euro und 750 Euro. Diese Pakete variieren in den Leistungen, alle bieten Videos in 1080p, unbegrenzte Anzahl an Zuschauern, einen werbefreien Player, Live-Chat-Funktion, Cloud-Transcodierung sowie automatische Archivierung an. Die Player sind – wie Vimeos Videos auch – einbettungsfähig und können auch in den “günstigeren” Paketen an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden. Die High-End-Version bietet diverse Extras, von der API-Anbindung für eigene Live-Apps bis zum durchgehenden 24-Stunden-Dauerstreaming.