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"Watu Worte" und "Galamsey" ausgezeichnet

Zwei Studentenoscars für Deutschland

Mitte September kam die frohe Kunde aus den USA. Gleich zwei deutsche Produktionen von Filmhochschülern werden mit einem Studentenoscar ausgezeichnet. Die spannende Frage war: “Wird es Gold, Silber oder Bronze?” Jetzt wissen wir’s: Zweimal Gold für “Watu Worte” von Katja Benrath und “Galamsey” von Johannes Preuss.

Katja Benrath gewinnt den Studenten Oscar für "Watu Worte".
Katja Benrath gewinnt den Studenten Oscar für “Watu Worte”. (Bild: Foto: Richard Harbaugh / A.M.P.A.S.)

Bei der Preisverleihung am Donnerstag, 12. Oktober wurde bekannt gegeben, was kaum jemand zu hoffen wagte. Beide Produktionen gewannen ihre Kategorien und wurden mit Gold ausgezeichnet. In der Kategorie Bester internationaler Film gewann “Watu Worte” von Regisseurin Katja Benrath. Der zweite goldene Studenten-Oscar ging an “Galamsey” von Johannes Preuss in der Kategorie Beste internationale Dokumentation. Benrath ist Absolventin des Regiestudiums der Hamburg Media School, Preuss studiert an der Filmakademie Baden-Württemberg aktuell Fernsehjournalismus.

In unserer Ausgabe 10/2017 sprachen wir mit dem DoP von “Watu Worte”, Felix Striegel, der für seine Kameraarbeit auch mit dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet wurde, über die Dreharbeiten zu “Watu Worte”:

Felix, dein Abschlussfilm „Watu Wote” wurde in Kenia gedreht. Wie war deine Vorbereitung und ab wann warst du in der Vorbereitung dabei?

Felix Striegel: Auf der HMS gibt es die Stoffbörse, wo die Drehbücher verteilt werden und sich Teams finden. Es war in dem Fall im Januar letzten Jahres. Unser Film beruht auf einer wahren Geschichte. Bei der HMS ist es so, dass man immer eine Recherche-Doku dreht, für sich selbst und für die Uni, in Vorbereitung für den Abschlussfilm. Also sind wir erstmal fünf Wochen nach Kenia geflogen, haben wir diese Recherchedoku gedreht, bei der wir vor allem Interviews geführt haben, mit Betroffenen, mit Politikern, Journalisten und an dem Originalschauplatz waren. Es gab schon ein Gerüst an Drehbuch. Das fertige ist dann aufgrund dieser Recherchen erst entstanden. Auch in Zusammenarbeit mit kenianischen Co-Autoren.

Der Kurzfilm erzählt die Geschichte eines Überfalls der Al-Shabab-Terrormiliz auf einen Reisebus. Bei dem Überfall schützen die muslimischen Fahrgäste ihre christlichen Mitfahrer.

Felix Striegel: Genau, das war im Dezember 2015. Unser Anliegen war es, diese Geschichte möglichst unverwaschen und echt zu erzählen, möglichst mit einem uneuropäischen Blick. Wir wollten, dass es eine kenianische Geschichte bleibt und sie nicht zur deutschen Soap wird. Wir kamen dann nach der Recherchereise zurück nach Hamburg, mussten argumentieren, kalkulieren. Packen wir das? Kriegen wir das gewuppt? Dürfen wir dort drehen? Das stand nicht fest, die Schule hätte uns jederzeit absägen können.

Auslandsprojekte sind jetzt keine Selbstgänger an der HMS.

Felix Striegel: Ja, das war so etwa das dritte Projekt im Ausland der HMS, das genehmigt wurde. Dann waren wir eben nochmal zweieinhalb Monate dort, um vor Ort die komplette Vorbereitung zu machen. Insofern war ich da sehr stark involviert, weil die Vorbereitung dort stattgefunden hat. Motivsuche, Casting, das ganze Technikteam ist aus Kenia. Nur den Focus Puller, den habe ich aus Hamburg mitgenommen. Und der Tonmeister – aber der ist nur deswegen dazu gekommen, weil wir dort keinen gefunden haben, sonst hätten wir gerne einen kenianischen genommen. Das war ganz spannend.

Ihr wolltet die kenianische Perspektive einnehmen. Was hieß das für dich?

Felix Striegel: Ich glaube, es hat stark geholfen, dass ich so lange da in Kenia gelebt habe. Wir waren da auch nicht im Spa Hotel mit Pool, sondern haben in normalen Wohnungen in Nairobi gewohnt und haben ganz normal dort den Alltag gelebt. Wir hatten eine Service-Produktion vor Ort. Sind sehr viel rumgefahren für die Motivsuche. Das hat mich schon stark beeinflusst in meinem Blick auf dieses Land, sehr geprägt im positiven Sinne.

Welche Technik hattest du dabei und welche konntet ihr vor Ort mieten?

Felix Striegel: Ich habe ein eigenes Steadicam-Rig, mit dem ich dort auch gearbeitet habe, dann hatte ich ein tolles Licht-Rig von Carpet-Light, diese LED-Leuchten, das hat mir im Bus sehr geholfen, weil die auf Akkus laufen. Das war das einzige, was ich dort nicht bekam. Sonst ist Kenia ein toll entwickeltes Land, wo es alles gibt. Vielleicht nicht die neuste ARRIMAX, aber alles, was man so haben will. Wir hätten einen Fischer Dolly haben können, habe ich nicht gebraucht, bis zur M18. Außerdem gibt es noch große Rentalhäuser in Südafrika. Es ist nicht so, dass man alles sofort kriegt, es braucht alles Organisation, aber es war von Anfang an klar, dass das möglich sein wird.

 

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