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Kamerafrau aus Berlin und Hamburg

Drei Fragen an Lotta Kilian

In unserer Rubrik “Drei Fragen” stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende mit ihrem Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und ihrer Freizeit vor. In unserer Ausgabe 10.2020 gab Lotta Kilian, Kamerafrau aus Berlin und Hamburg, die Antworten.

Die Kamerafrau Lotta Kilian mit einer ARRI ALEXA Mini(Bild: Jana Fitzner)

 1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Als bildgestaltende Kamerafrau wirke ich sowohl an fiktionalen als auch dokumentarischen Kino- und und Fernsehproduktionen mit. Mich interessiert es sehr, aus der Dramaturgie und der Psychologie der Figuren heraus die Bildgestaltung für einen Film präzise zu erarbeiten. Aber auch das spontane intuitive Drehen kann sehr bereichernd sein. Ich finde es vor allem immer wieder inspirie- rend, mich mit sehr unterschiedlichen Stoffen auseinanderzusetzen. Derzeit drehe ich vor allem fiktional. Im Frühling wusste keiner, wie dieses Jahr für die Filmschaffenden weitergehen würde. Ich schätze mich sehr glücklich, dass meine Produktionen nur verschoben und nicht abgesagt wurden. Momentan übernehme ich die Bildgestaltung für zwei Blöcke der Serie DRUCK, die von Bantry Bay für ZDFneo und funk produziert wird. Da wir häufig
auch mit improvisatorischen Elementen arbeiten und einige der Schauspielenden Laien sind, kommt mir meine Dokumentarfilm-Erfahrung da sehr zu Gute. Es macht großen Spaß, mit der Handkamera intuitiv zu reagieren und so dem ganzen auch eine gewisse Rhythmik zu geben. Wir drehen oft ohne Probe und lassen uns darauf ein, was passiert. Meine Assistentin Jana Fitzner macht unglaublich gute Arbeit und auch dadurch ist diese Vorgehensweise so gut möglich. In der Zukunft möchte ich vor allem weiter fiktional drehen. Ich hoffe sehr, dass die Corona- Pandemie nicht noch einmal zum Stillstand in unserer Branche führen wird.

2. Bist du in einem Verband aktiv?
Seit 2016 bin ich Mitglied im BVK. 2017 habe ich Cinematographinnen – Women Cinematographers Network mitbegründet, wo ich auch im Vorstand aktiv bin. Wir erhöhen die Sichtbarkeit von Kamerafrauen im deutschsprachigen Raum. Frauen an der Kamera sind selbstverständlich und so sollte es sich auch in der breiten Wahrnehmung und in der Verteilung der Aufträge widerspiegeln. Vor allem in normal bis höher budgetierten Produktionen bewegt sich der Anteil an weiblichen DoPs aber immer noch im einstelligen Prozentbereich. Das muss sich ändern. Denn wie ja alle wissen, verteilt sich die Fähigkeit, Qualität abzuliefern, zwischen den Geschlechtern prozentual genau gleich. Also sollte dahingehend auch Chancengleichheit bestehen. Diversität tut uns allen gut, besonders auch den Geschichten, die erzählt werden. Die Arbeit unseres Netzwerkes ersetzt natürlich nicht die der Berufsverbände, die wir stärken und ergänzen wollen. Aus meiner Studienzeit an der HFF, heute die Filmuniversität Babelsberg, gibt es sehr enge Freundschaften zu Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich mich häufig zu technischen und ästhetischen Fragen austausche. Das schätze ich sehr.

3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Außerhalb der Arbeit verbringe ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie und Freunden. Um zwischen den zeitintensiven Drehphasen zu entspannen, ist es am schönsten, draußen an der frischen Luft zu sein oder Ausflüge ans Meer zu machen. Ich hoffe sehr, dass die Kinos die Coronakrise überstehen – was ist schöner, als einen spannenden Film auf großer Leinwand zu sehen! [13655]

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