In jeder Ausgabe stellen wir unsere “Drei Fragen” an Filmschaffende aus allen Gewerken. Im Heft 1–2.2021 gingen sie an Jana Pape, Kamerafrau aus Berlin.
1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Mich zieht es vorrangig zu fiktionalen Arbeiten. Einfach, weil ich mich gerne in Bilderwelten für einen Stoff hineindenke. Ich liebe es dann, beim Dreh zu sehen, wie diese Bilder Wirklichkeit werden.
Gerade habe ich die Webserie „Abgenabelt“, über Hebammen abgedreht. Hier haben wir viel Wert auf Authentizität und medizinische Korrektheit gelegt. Trotz Coronamaßnahmen und viel Pensum sind wir gut durchgekommen. Den Studioteil habe ich viel mit ganz altmodischen Kunstlichtlampen geleuchtet, weil es viel günstiger war und ich diese Lichtqualität sehr mag. On-Location habe ich mich für Rodlights und modernere LEDs entschieden, weil ich hier viel von innen leuchten musste. Ein Film, den ich letztes Jahr gedreht habe und der dokumentarische Bilder mit inszenierten Szenen mischt, ist jetzt als Special Screening auf dem Cameraimage gelaufen, „Hurensöhne – ein Requiem“. Hier war ich zum großen Teil mit der Regisseurin und den Schauspielerinnen und Schauspielern alleine unterwegs und nur für ein zentrales Innenmotiv hatte ich überhaupt Technik und Crew dabei. Das war ein sehr intuitives Arbeiten auf der Suche nach Spuren aus der Vergangenheit und der Flexibilität eines Dokumentarfilms. Die letzten zwei Jahre habe ich es außerdem geschafft, bei längeren Formaten B-Kamera zu machen, letztes Jahr „Unorthodox“ mit DoP Wolfgang Thaler und dieses Jahr „Käthe und ich“ mit DoP Joachim Hasse, das war jeweils sehr lehrreich. Als nächstes steht ein Miniatur-Stop-Motion-Film an, bei dem wir grade Rigs und Lämpchen für die Selbstleuchter basteln müssen, weil Standardlösungen nicht existieren. Das ist wieder ein ganz anderes Arbeiten, aber für diesen Winter genau das Richtige. Es bleibt also immer abwechslungsreich, das macht die Sache ja so schön.
2. Bist du in einem Verband aktiv?
Ich bin Mitglied bei Pro Quote Film e.V. – weil ich dessen Arbeit sehr wichtig finde. Durch die von PQF initiierten Studien und Workshops habe ich selbst auch immer wieder gemerkt, wie biased ich selber noch bin. Wirklich aktiv bin ich bei dem Netzwerk Cinematographinnen e.V., das bietet für mich immer Möglichkeiten für einen sehr spannenden und freundschaftlichen Dialog für kreative, technische und politische Fragestellungen. Dafür sind diese Netzwerke einfach toll.
3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Wie so viele Filmemacher ziehe ich immer sehr viel Glück aus meiner Arbeit. Als ich die Kamera für mich entdeckt habe, sind dem viele Hobbys zum Opfer gefallen, aber vor einiger Zeit habe ich Kajakfahren und Kanu-Polo für mich wiederentdeckt. Als Jugendliche schlug mein Herz sehr dafür, bis ich mich dann in die Kamera verliebt habe. Jetzt fühlt es sich gut an, immer mal wieder auf dem Wasser zu sein und nur daran zu denken. [13951]
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Kommentar zu diesem Artikel
Marion Dethlefsen
Liebe Jana, ich grüße dich aus Köln und verfolge deine Arbeit auf Facebook. Ich bin glücklich dich zu kennen und deine lieben Eltern und Geschwister. Mach weiter so.
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