Evolution zum Ausprobieren: Sony VENICE 2 Hands-on
von Sven Kubeile,
Vor wenigen Wochen ging die erste Sony VENICE 2 in Deutschland nach Berlin. Bei der cinegrell postfactory stand die Kamera – in Kooperation mit Xinegear – zum Testen bereit. Wir waren dabei und haben die Reaktionen vor Ort aufgefangen.
Bereits die Sony VENICE der ersten Generation war ein echter Erfolg. So wurde die Kamera etwa bei etlichen großen Produktionen wie „Sex Education“ anstelle von RED- oder ARRI-Kameras verwendet. Mit der zweiten Generation möchte Sony nun die geschätzten Eigenschaften der VENICE auf ein neues Level heben. Dabei stellt der Hersteller vor allem die höhere Empfindlichkeit des neuen 8,6K-Sensors in Kombination mit einem höheren Dynamikumfang, sowie einem insgesamt kleineren Body mit integrierter RAW-Aufnahme in den Vordergrund. Auf den Markt kommen soll die Kamera erst – je nach Wahl des Sensors – im Februar beziehungsweise März 2022.
Wir konnten im Dezember 2021 beim von der cinegrell postfactory und Xinegear veranstalteten Hands-on dabei sein. Dort, wo sonst vor allem an der Postproduktion von diversen Projekten und auch die Digitalisierung von Filmen gearbeitet wird, brachte Alfred Jaax von Xinegear die neue VENICE 2 mit. Direkt am Eingangsbereich wartete das neue Kameramodell. Direkt fiel auf: durch den Wegfall des separaten Recorder-Moduls auf der Rückseite der Kamera wirkt sie kompakter und strapazierfähiger. Auch vor Ort war DoP Alexander Palm, der nacheinander im hauseigenen Postproduktions-Kino einige Vorträge über das neue Kameramodell hielt und Fragen beantwortete. Im Anschluss war Material aus einem Test-Dreh mit der VENICE 2 auf einem HDR-Monitor in 4K-Auflösung zu bewundern.
DoP Alexander Palm (BVK) hat bereits einige Produktionen mit der Sony VENICE der ersten Generation absolviert und schätzt die Kamera als zuverlässiges und solides Arbeitstier mit exzellenter Bildqualität. Mit der neuen Version konnte er bis dato noch nicht drehen, hält die Kamera aber für eine konsequente und sehr gute Weiterentwicklung und weniger für eine komplette Neuauflage. „Die VENICE 2 gibt mir als Kameramann durch die höhere Empfindlichkeit und den höheren Kontrastumfang mehr Möglichkeiten. Auch die Aufnahme in 8,6K bringt mir eine höhere Qualität, weil ich in 4K oversampled noch weniger Rauschen im Bild habe. Alle Aufnahmen, die ich bis jetzt gesehen habe, sind erstklassig. Eine Kamera, die sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss“, so Palm.
Beim “Test and Try“-Aufbau der Kamera zeigten sich viele der Anwesenden bei der 2G-Plus-Veranstaltung begeistert von der Bildqualität und der Bedienung und gleichzeitig verwundert über die vergleichsweise kleine Größe der Kinokamera. Die Sony VENICE 2 scheint gut anzukommen und verspricht, eine vielseitige Vollformat-Kamera zu sein. Freuen wir uns auf das, was mit der Kamera angestellt wird.