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2. Kamera/Steadicam-Operator am Set

Zweite Reihe, höchste Priorität (1/2)

Am Set hört alles auf den DoP. Er gestaltet das Bild. Doch was genau macht dann die B-Kamera? Nur Schwenken und Covern? Mitnichten. Tobias Meik (BVK) ist 2. Kameramann und Steadicam-Operator. Wir haben ihm über die Schulter geschaut und zeigen, wo sein Gestaltungsspielraum liegt. Hier nun unser Artikel aus dem Film und TV Kameramann Ausgabe 03/16.

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(Bild: Stefanie Leo, Monika Plura)

Es ist früh. Die Sonne hat die Gipfel der Alpen an diesem Morgen Mitte November noch nicht überstiegen, es ist schattig hier im Tal. Dennoch wimmelt es schon geschäftig vor dem Bezirkskrankenhaus in Schwaz. Im Innern werden Leuchten aufgebaut, Tonleute verkabeln Schauspieler und das Set erhält ein paar letzte Ausstattungsdetails.

Mitten drin: Regisseur Oliver Dommenget und Kameramann Georgi Pestov. Sie besprechen die erste Szene dieses Tages. Direkt daneben steht Tobias Meik. Er hört aufmerksam zu, was die beiden kreativen Köpfe der aktuellen Folge der ZDF-Reihe „Der Bergdoktor“ jetzt planen. Manchmal wirft er eine Frage ein, das kreative Gespann präzisiert sein Vorhaben. Dann kann es losgehen.

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Tobias Meik hinter der RED Scarlett mit 45-250-ARRIFujinon- Alura-Zoom. (Bild: Stefanie Leo, Monika Plura)

Handwerk

Tobias Meik ist bei den aktuellen Folgen der alpinen Arzt- Reihe für die 2. Kamera verantwortlich. Zudem ist er bei der Produktion als Steadicam-Operator gebucht. Diese Kombination ist nicht selten, um am Set Zeit zu sparen. Meik schlug nach einem Ausprobieren als Regisseur eigener Kurzfilme den handwerklichen Weg zur Kamera ein.

Nach einer Mediengestalter-Ausbildung durchlief er die typischen Abteilungen. 2005 begann er als Licht- und Bühnenpraktikant bei ARRI, dann kamen Kinofilme als Bühnen-Assistent und schließlich stieß er bei MBF in Hamburg zum Kameraverleih. Schon früh in der HD-Umstellung beschäftigte er sich mit den „elektronischen“ Kameras, machte DIT-Jobs und war dementsprechend gut aufgestellt, als der Boom dieser Technologie losging.

Am Set war er schließlich Schärfe-Assistent, als er zum ersten Mal mit der Steadicam in Kontakt kam. „Mich haben schon früh Filme fasziniert, in denen Szenen in einer Einstellung gedreht wurden“, erzählt Meik. Der Hamburger Steadicam-Verleih Xinetix ist gut mit MBF vernetzt, also klopfte Meik bei den Kollegen dort an. Xinetix-Chef Alex Traumann riet ihm, erstmal auszuprobieren, ob das etwas für ihn sei. Also verbrachte er viel Zeit mit Weste und Rig, um den Umgang mit der Steadicam zu erlernen.

„Die Muskeln müssen sich erstmal an etwas Neues gewöhnen, Körper und Rig in eine Balance zu bringen“, erläutert Tobias Meik. 2011 arbeitete er erstmals als Steadicam- Operator. Heute kooperiert er eng mit dem Xinetix- Verleih. Das heißt, wird er gebucht, mieten die Auftraggeber die Ausrüstung mit. Der Vorteil ist, dass er selbst keine eigene Ausrüstung anschaffen muss und das Equipment, was er nutzt, stets gut gewartet ist.

Im Gegenzug hilft er im Büro, beim Verleih und in der Wartung des gesamten Steadicam-Arsenals aus. Für den Verleih hat es den Vorteil, bei der Buchung gleich den Operator mit anbieten zu können. Da diese Technologie ohnehin nur von Spezialisten wie Tobias Meik beherrscht wird, ist das für den Verleiher ein Alleinstellungsmerkmal. Die Kombination mit der 2. Kamera ist für Meik reizvoll, weil sie viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten bietet. Die Produktionen freut es, weil sie zwei Funktionen am Set mit einem Spezialisten abdecken kann.

Hier geht es zum zweiten Teil von unserem Besuch bei Steadicam-Operator Tobias Meik.

 

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