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Jeder Blick ist anders

Jan Haft: 250 Stunden Rohmaterial aus dem Wald

Jan Haft, Deutschlands erfolgreichster Tierdokumentarfilmer, hat sich schon als Kind geschworen, für immer mit Tieren zu leben zu arbeiten. Anfang der 1990er Jahre begann er als Assistent beim Tierfilm, 1996 gründete er seine Firma NautilusTV, aus der 2001 die Nautilusfilm hervorging. Bislang hat Haft für das öffentlich-rechtliche Fernsehen über 40 Naturfilme rund um die Welt umgesetzt – auch die heimische Flora und Fauna wird durch seinen besonderen Kamerablick dabei geradezu exotisch.

Jan Haft
(Bild: Werner Schüßler)

Was sich besonders an einem Projekt zeigt, das ihn nun mehr als sechs Jahre lang beschäftigt. Von Studio Hamburg DocLights kam 2006 der Auftrag, einen Film über den deutschen Wald zu drehen. Das jüngste Ergebnis ist der Kinofilm DAS GRÜNE WUNDER. Zuvor war auf der Materialbasis aus mehreren Jahren der TV-Zweiteiler MYTHOS WALD entstanden, den Jan Haft als «Generalprobe» für das Kinoprojekt beschreibt – in der Kinoversion wurde weiteres, neues Material verwendet.

Haft hat für seinen besonderen Erzählstil bereits über 100 Auszeichnungen erhalten, darunter die höchsten der Branchen: Beim Wildscreen-Festival in Bristol wurde er – trotzdem scheinbar übermächtiger Konkurrenz der BBC – mit dem Preis für die beste Kameraarbeit ausgzeichnet. Sein Markenzeichen: Für den normalen Beobachter nicht erkennbare Vorgänge sichtbar zu machen – mit extremen Zeitraffern und Zeitlupen. Manche dieser Naturspektakel sind nur im Studio unter kontrollierten Bedingungen realisierbar, was der Faszination keinen Abbruch tut und schon sein großes Vorbild Heinz Sielmann nicht anders machte.

Auf die Aufnahmen aus deutschen Wäldern reagierte nun sogar die USA. National Geographic hat das Team von NDR/Nautilusfilm damit beauftragt, die Nationalparks Nordamerikas zu porträtieren.

Wie die meisten Naturfilmer setzt Haft dabei auf digitale und Video-Technik (für Zeitlupen eine Weisscam), wie er zum Kinostart von DAS GRÜNE WUNDER unter anderem erzählte:

«Ja, wir drehten mit unkomprimierten, hochauflösenden Video (HDCamSR), extremen Zeitlupen der neuesten Generation, außerdem mit Zeitraffern, die wir sowohl tagsüber als auch nachts einsetzten konnten. Dabei sind 250 Stunden Rohmaterial entstanden, das die Wälder in ihrem jetzigen Zustand umfassend dokumentiert.»

Der Trailer zeigt den extrem detailreichen Ansatz von Haft, der mit seinem Wald-Bildarchiv weitere Projekte plant:


Ein Interview mit dem Regisseur und Kameramann findet sich auf der Filmseite des Verleihers. Der Film läuft seit vergangener Woche in den deutschen Kinos.

In unserer Ausgabe 3/2012 haben wir die Marktchancen und andere Merkmale des Tierfilms ausführlich beleuchtet. Werner Schüßler verfasste das Spezial für den Film/TV-Kameramann, in dem auch ausführlich die Arbeit von Jan Haft beschrieben wird. Schüßler arbeitet derzeit nochan der Fertigstellung seiner Dokumentation PASSION & PATIENCE über verschiedene, weltweit anerkannte Filmemacher.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Jan ist ein Jugendkumpel von mir aus Baldham. Gratuliere ihm zu seinen genialen Filmen.

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  2. Weiß eigentlich irgendjemand die E-Mail von Jan Haft? Wäre wirklich toll wenn sie jemand wüsste.

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  3. Wieso wird in den Filmen nicht erwähnt, wie viele Seeadler durch Windkraftanlagen verenden?

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  4. jan haft ist mein absoluter lieblingsnaturfilmer.ich habe fast alle Filme von ihm.er und seine Filme sind einmalig schön!!!

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  5. Die Filme von Jan Haft sind für mich wie Poesie.

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