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ARRI Stellar: Intelligente App zur professionellen Lichtsteuerung für ARRIs LED-Leuchten

Die Vorteile aller ARRI-LED-Leuchten in einer App? Was wie ein forderndes Entwicklerbriefing klingt, haben die ARRI-Lichttechnik-Entwickler aus Stephanskirchen jüngst vorgelegt. Pünktlich zur IBC 2018 erschien “Stellar”. Mit der App von ARRI soll die Komplexität von SkyPanel, L-Series und SkyLink intuitiver zugänglich sein – und dadurch mehr kreative Freiheit bringen.

(Bild: HA Lusznat)

Je komplexer die Technologien werden, desto komplexer werden oft auch die Werkzeuge für ihre Anwendung. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Bedienung dieser Werkzeuge herausfordernder wird. Man fordert dann schnell, diese Anwendung müsse „intuitiver“ und „einfacher“ werden. Aber zu sehr simplifiziert soll es auch nicht sein, sonst gehen all die schönen, komplexen Funktionen verloren. Es ist also die Königsdisziplin, alles davon zu erreichen: Höchste Funktionalität zu erhalten und intuitive Bedienung zu ermöglichen.
ARRI Lighting hat diese Herausforderung nicht nur angenommen, sondern scheint sie auch gemeistert zu haben. Stellar, die neue App zur Lichtsteuerung, ist ab sofort für iOS- und Android-Geräte erhältlich. Sie ermöglicht eine Ansteuerung von ARRIs SkyPanel und L-Series und arbeitet nahtlos mit SkyLink zusammen. Die Verwaltung der Leuchten geschieht drahtlos  und teilweise automatisch oder immerhin automatisierbar. Ein schneller, unkomplizierter Zugriff soll die Arbeit vereinfachen und Wartezeiten am Set verkürzen.

ARRI STELLAR

In alle ARRI-LED-Leuchten sind zwei Steuerprotokolle integriert: Das bekannte DMX-512A-Verfahren und das darauf basierende Remote Device Management Protokoll (RDM), das eine Kommunikation in beide Richtungen zulässt. Mit den neueren Firmware-Versionen ab 3.0 unterstützen die SkyPanels auch die Netzwerkprotokolle Art-Net und sACN.
Digital Multiplex (DMX) ist ein digitales Steuerungsprotokoll, das auf symmetrischem Übertragungsverfahren basiert, aus der Bühnen- und Veranstaltungstechnik stammt, ziemlich komplex ist und daher in der Anwendung spezielles Fachwissen erfordert.
Auch die Lighting-App Stellar greift auf das DMX-Protokoll zurück. Allerdings lässt sie dies den Anwender nicht spüren. Das ist vermutlich der wichtigste Verdienst der Neuentwicklung. Bevor man jedoch mit der neuen App ARRIs LED-Scheinwerfer fernsteuern kann, muss man letztere für einen Netzwerkverbund vorbereiten. Wie bei einem Computernetzwerk braucht man einen Router und Empfänger. Mit SkyLink hat ARRI seit 2017 ein zweiteiliges System zur drahtlosen Kommunikation mit den Sky- Panels und den Scheinwerfern der L-Series im Portfolio. Das System besteht aus der SkyLink Basisstation und dem SkyLink Empfänger (RX), der in den DMX-Eingang auf der Rückseite des SkyPanels oder L-Series-Scheinwerfers ein- gesteckt und über ein USB-Kabel mit Spannung versorgt wird. Bei mehreren Scheinwerfern braucht man mindestens einen Empfänger und muss dann die weiteren Scheinwerfer über DMX-Kabel kaskadieren oder alle Scheinwerfer mit SkyLink Empfängern ausstatten. Im Sky-Panel S360-C ist intern schon ein Funkmodul für Drahtlos-DMX eingebaut.
Stellar baut automatisch das Netzwerk auf. Dabei kommt das Remote Device Management (RDM) zur Anwendung. Über das Protokoll ist eine vereinfachte und schnellere Anmeldung und so ein unkomplizierterer Netzwerkaufbau möglich. Stellar erkennt die einzelnen Leuchten und weist ihnen die nötigen Parameter, wie eine DMX-Adresse und den DMX-Modus zu. Das Stellar-Netzwerk ist autark, benötigt also keine externe Anbindung an WLAN oder Router.
ARRI Stellar erlaubt jetzt per Tablet oder Smartphone den Zugriff auf alle Funktionen der LED-Scheinwerfer von ARRI. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv bedienbar. Wofür in der Eventtechnik ein Lichtpult nötig ist, wird hier über die App geregelt.
Zuerst legt der Anwender ein Projekt an. Das Netzwerk wird aufgebaut und alle verfügbaren Scheinwerfer werden auf dem Tablet links in einer Spalte mit einem Symbol angezeigt. Man kann sich mit seinem Tablet ein Foto des individuellen Studio- oder Set-Aufbaus machen, das dann auf der rechten Seite angezeigt wird. Die Scheinwerfersymbole aus der linken Spalte können dann durch einfaches Verschieben den Scheinwerfern auf dem Foto zugeordnet werden. So ist ein schnelleres Arbeiten möglich, da keine unübersichtlichen Listen aufgerufen und Geräte identifiziert werden müssen.

LICHTMODI

Die Scheinwerfer können mit dem Mobilgerät einzeln oder individuell in Gruppen zusammengefasst und gesteuert werden. Dabei kann jede Gruppe nur Steuerbefehle entgegennehmen, die alle zusammengefassten Scheinwerfer gemeinsam erfüllen. Wird zum Beispiel ein LED-Scheinwerfer mit Tageslichtspektrum (L7-DT) mit einem voll durchstimmbaren Scheinwerfer (S60-C) in einer Gruppe geführt, dann kann man bei beiden Scheinwerfern nur die Helligkeit und Grünkorrektur verändern, denn mehr Möglichkeiten bietet der Tageslichtscheinwerfer nicht.

In das SkyPanel ist eine Vielzahl von Steuermodi integriert, die danach unterschieden werden, wie man sich der Art der Lichtveränderung annähert. Diese können über die App manipuliert werden, ohne auf den Scheinwerfer direkt zugreifen zu müssen. Im CCT-Modus beispielsweise werden die LED-Scheinwerfer wie Weißstrahler betrach- tet, bei denen sich nur die Farbtemperatur auf der Planckschen Kurve zwischen Kunst- und Tageslicht sowie die Lichtintensität verstellen lässt.
Der RGBW-Modus steuert die vier LED-Arten Rot, Grün, Blau und Weiß direkt an und lässt jede Farbart und Helligkeit entstehen. Im HSI-Modus kann man jede Farbe im Farbraum einstellen und in der Sättigung und Intensität variieren. Da alle LED-Scheinwerfer von ARRI werksseitig auf Normlichtwerte kalibriert werden, erzeugen sie im HSI-Modus alle die gleichen Farbwerte, was im RGBW-Modus nicht der Fall sein muss.
Im XY-Modus werden die Werte der XY-Koordinaten des Farbraums verwendet und die Scheinwerfer lassen sich beispielsweise mit den Messwerten eines Spektrometers genau auf die vorhandenen Lichtbedingungen eines Drehortes justieren. Es gibt übrigens für alle gängigen Alltagsbeleuchtungen und Lichtquellen verschiedener Hersteller eine abgespeicherte Werte-Library, aus der man schnell die entsprechenden Werte abrufen kann.
Im Effektmodus können diverse Effekte, wie Fernseher, Feuer, Blitze, Blaulichter, Fotoblitzbirnen und Elektronikblitzgeräte simuliert werden, was ja schon in den Sky-Panels implementiert ist.
Komplette Set-Stimmungen, wie der Wechsel von Tag auf Nacht, können als „Looks“ abgespeichert und durch einfaches Antippen wieder aufgerufen werden. Ganze Farbpaletten können vom Benutzer zusammengestellt und abgespeichert werden. Gleiches gilt für Looks und Szenen, sofern sie vorab eingerichtet werden. Eine bereits eingerichtete und abgespeicherte Stimmung erfordert so keinen halbstündigen Lichtumbau mehr, sondern kann in wenigen Minuten mit ein wenig Feinjustage erledigt sein.

NEUE FILTER FÜR L-SERIE

Über das leistungsstarke Stellar Interface können Anwender nun auch für die Scheinwerfer der L-Serie aus mehr als 300 hinterlegten Farbfiltern und über 45 voreingestellten Lichtquellen wählen. Diese neuen Funktionen für
Für Tablets und Smartphones erhältlich: ARRI Stellar
ARRIs LED-Stufenlinsenleuchten sind ganz ohne Hardware-Modifikationen möglich.
In Zeiten kleiner werdender Teams, kürzerer Drehzeiten und den dadurch steigenden Aufgaben für den Einzelnen kann Stellar ein wichtiges Tool werden, Arbeitszeiten effizienter zu nutzen und Wartezeiten für den Lichtaufbau zu verkürzen. Der kreative Teil des „Lichtsetzens“ kann letztendlich wieder von Kameraleuten und dem Oberbeleuchter selbst gemacht und die eingesparte Zeit wiederum zum Ausprobieren genutzt werden. ARRI kündigt bereits an, Stellar in Zukunft durch neue Funktionen zu erweitern. So soll die App zu einer umfassenden Plattform zur Lichtsteuerung ausgebaut werden. [6472]

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