Der Bundesverband der Fernsehkameraleute (BVFK) warnt vor einem Preisdiktat und einer „Haftung für alle Risiken“, wie sie die RTL-Tochter InfoNetwork derzeit fordere. Die verlangte Preisgestaltung sei „ein Preisdiktat auf dem Level von vor fünfzehn Jahren“, so der Verband.
Die Forderungen der RTL-Tochter seien allein, weil die Teams binnen weniger Jahre zum dritten Mal in neue Technik – diesmal für HDTV – investieren mussten, „weder marktgerecht noch sozial“. „Allein ein angemessener Inflationsausgleich würde einen Anpassungsbedarf um 22% bedeuten. Ein Realverlust in dieser Größenordnung ist definitiv nicht verschmerzbar“, wird in einer Presseinformation festgestellt. „Nun aber sollen die bestehenden Teampreise sogar noch reduziert werden und dies, obwohl die Sendergruppe RTL das dritte Jahr hintereinander Rekordgewinne erzielte“, so der Verband. „Was aus dem überzogenen Drehen an der Kostenschraube am Ende resultiert, können sich weder die Senderfamilie, noch die Kameraleute leisten.“
Weiterhin wird vor der geforderten Risikohaftung gewarnt: „Eine typische Produzentenhaftung kann nicht von einzelnen Kamerateams geschultert werden. Das geht weder arbeitstechnisch, noch ist das Risiko im Teampreis abbildbar.“
Verhandlungsbemühungen haben RTL/InfoNetwork abgewiesen. „Wer den neuen Vertrag von RTL/InfoNetwork nicht unterschreibt, wird einfach nicht mehr gebucht. Derjenige, der nachgibt, arbeitet künftig dauerhaft unterhalb jeglicher Kostendeckung. Notwendiger technischer Service, Rücklagen für Reparaturen oder Ausfall und sogar die so dringend benötigte Altersvorsorge werden so zum unerschwinglichen Luxus.“