Anzeige
Anzeige

Film & TV Kamera 6.2021: Das neue Heft ist da!

Liebe Film- & Medienschaffende,

spektakuläre Geschichten, reflektierte Figuren und die Kamera immer nah dran: Das klingt wie der Traum einer jeden Dokumentar- film-Redaktion. Bei „Lovemobil“ schien dieser Traum Wirklichkeit geworden zu sein. Der hochgelobte Film gewann den Deutschen Dokumentarfilmpreis und wurde für den Grimme-Preis nominiert. Doch wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es das oft leider auch.

So bei der NDR-Koproduktion „Lovemobil“. Die Editorin Irem Schwarz, die an dem Projekt mitgearbeitet hatte, machte den Sender zunächst recht allgemein auf Manipulationen im Bereich der Dokumentarfilmproduktion aufmerksam. Das NDR-Format „STRG_F“ recherchierte und siehe da: An „Lovemobil“, einem Dokumentarfilm über Prostituierte in der niedersächsischen Provinz, war nur wenig real. Die aus Nigeria geflüchtete „Rita“ und „Milena aus Bulgarien“ sind ebenso wenig Prostituierte wie ihre Freier echte Kunden.

Was darf Dokumentarfilm? Es besteht weitgehender Konsens darüber, dass fiktionale Elemente im Dokumentarfilm durchaus ihren Platz haben. Aber weitgehender Konsens ist auch, dass man seine filmischen Mittel dem Publikum gegenüber offenlegen muss. Das kann künstlerisch ohne weiteres gelingen, wie Christine Dériaz ab Seite 70 von den 52. Visions du Réel in Nyon am Beispiel von Nikita Yefimovs „Strict Regime“ berichtet.

Die Kontroverse um „Lovemobil“ hat aber nicht nur eine Debatte um die Mittel des Dokumentarfilms und seine Abgrenzung zur Dokumentation angestoßen, sondern auch ein Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden im Dokumentarbereich geworfen. Der Berufsverband Filmschnitt Editor BFS hat das zum Anlass genommen, eine Umfrage zu diesem Thema zu starten. Wir sprechen ab Seite 58 mit den Editorinnen Carlotta Kittel und Annette Muff über die Ergebnisse – und darüber, was sich aus ihrer Sicht dringend ändern muss.

Ihr
Uwe Agnes
Chefredakteur

 

Ausgabe 6.2021

 

FOKUS

  • Editorial
  • Drei Fragen anKatharina Diessner aus Köln

AT WORK

  • Gutes Gespann Für eine Terra-X-Produktion mit dokumentarischen und szenischen Elementen setzte DoP Martin Christ neben der ARRI ALEXA Mini LF die Canon C500 MKII ein und berichtete uns, wie sich die beiden vertrugen.
  • Mit Licht komponieren Der mehrfach ausgezeichnete deutsch-libanesische DoP Christopher Aoun schuf mit Sony VENICE und Hawk-Anamorphoten präzise, wohlkomponierte Bilder für das Drama „The Man Who Sold His Skin“.

SPEZIAL

  • Die Quintessenz des Long Shots Zu unserem 70. Jubiläum befragen wir zehn DoPs, was ihre Lieblingsszene aus den letzten 70 Jahren der Filmgeschichte ist. Florian Ballhaus entschied sich für den Autoüberfall in „Children of Men“.

IM TEST

  • Kinolook im Doku-Format Die Canon C70 ist die neueste Kamera in der Cinema-EOS-Reihe. Sven Kubeile hat sie für uns ausprobiert.

HANDS-ON

  • Faible für One-Takes Nur vier Drehtage brauchte DoP Maher Maled für das abendfüllende Box-Drama „Leberhaken“. Dabei verließ er sich auf die Sony VENICE mit RIALTO-Erweiterung und ZEISS Supreme Primes.
  • Kryptotechnologie als Recoupment-Strategie NFTs sind der letzte Schrei in der Kryptocommunity. Man schafft damit digitale Originale von Dateien. Die Filmemacher vom „Projekt: Antarktis“ haben so Szenen ihres Kinodokumentarfilms versteigert.
  • Schwieriges Thema – schwierige Farbe Die ZDF-Serie „Sløborn“ handelt von einer fiktiven Pandemie. Gegradet wurde die Serie von Sebastian Göhs. Er hat uns erzählt, was dabei für ihn die Herausforderungen waren und wie er DaVinci Resolve dafür nutzte.
  • Demokratie sichtbar machen Bernhard Herrmann hat nachgesehen, wie das Parlamentsfernsehen des Deutschen Bundestags entsteht.

AUF EINEN BLICK

  • Technologie 
  • Menschen & Branche 

BRANCHE

  • Diebstähle bei Dreharbeiten häufen sich Der Berufsverband Kinematografie schlägt Alarm: Offenbar wird in letzter Zeit vermehrt Drehequipment von Filmsets gestohlen.
  • Was darf Dokumentarfilm? Die Debatte um „Lovemobil“ hat nicht nur eine Diskussion über die erlaubten Mittel des Dokumentarfilms angestoßen, sondern auch über die Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden im Dokumentar-Bereich.
  • Die gleiche Sprache sprechen Die im Oktober 2019 gegründete internationale Dachorganisation der Editorenverbände TEMPO vertritt mittlerweile 24 Berufsverbände. Wir sprachen mit Editor Alexander Berner, der seinerzeit die Gründung vorantrieb.
  • Eine Komfortzone herstellen Dr. Julia Effertz ist eine der wenigen Intimitätskoordinatorinnen in Deutschland. Sie stellt sicher, dass niemand vor der Kamera seelisch Schaden nimmt und berichtet, warum ihre Dienste in letzter Zeit stark gefragt sind.

FESTIVAL

  • Ein wenig Hybrid Christine Dériaz hat für uns die Filme des 52. Dokumentarfestivals Visions du Réel Nyon angeschaut.

DIALOG

  • Mitten in der Welt Im Podcast „Hinter der Kamera“ ist DoP Eva Maschke unser Gast. Sie spricht über ihre dokumentarischen Werke als Autorin und Regisseurin, ihre Projekte als Kamerafrau und ihre Anfänge beim Reisen um die Welt.
  • Die Sinne schärfen Der Hamburger Kameramann Torben Müller ist jemand, der seine Zuschauer aus ihren Sehgewohnheiten reißt. Was er dazu alles anstellt und was er damit bewirken will, hat Gerdt Rohrbach im Gespräch mit ihm erfahren.
  • Graden und Mischen Andreas Hellmanzik ist Musiker und Geschäftsführer der Soundbase Studios und der Cine Complete GmbH. Er vereint Ton- und Bildbearbeitung miteinander und weiß, welche Vorteile das den Kunden bringt.
Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.