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Film & TV Kamera 9.2021: Das neue Heft ist da!

Liebe Film- & Medienschaffende,

halbwegs zutreffende Voraussagen über die Zukunft zu treffen, ist nicht unbedingt eine leichte Aufgabe. Leider ist sie umso komplizierter, je dünner die Datenlage und die Erfahrungswerte sind, auf denen sich eine solche Prognose aufbauen ließe. Das manifestiert sich aktuell einmal mehr in unserem Umgang mit der leider immer noch allgegenwärtigen Covid-19-Pandemie. Herrschte im Frühsommer noch weitgehend Optimismus über die vermutete Lage im Herbst, so hört man nun angesichts von Varianten und nachlassendem Impfeifer in der Bevölkerung deutlich gedämpfte Töne.

Auch beim Film läuft manches häufig nicht so wie geplant, besonders im Dokumentarbereich. Dort kommen Dreharbeiten oft mit großen Unwägbarkeiten daher, die es sehr schwer machen, den erforderlichen Aufwand seriös zu kalkulieren. Beim Schnitt sieht das jedoch ganz anders aus. Hier gibt es bei den Editorinnen und Editoren und in der Folge auch bei den Sendern und Produktionshäusern ausreichende Erfahrungswerte, wie viele Tage der Schnitt für welche Länge bei welchem Projekt mit welchen zu erwartenden Mengen an Material vermutlich benötigen wird.

Trotzdem wird bei der Postproduktion der sogenannten „langen unformatierten Dokumentarfilme“ die nötige Zeit häufig deutlich zu kurz angesetzt. Das führt zu einer systematischen Unterbezahlung der Editorinnen und Editoren, die bei solchen Produktionen tätig sind. Denn wenn die kalkulierte Schnittzeit verbraucht ist, fließt für den zeitlichen Mehraufwand oft kein zusätzliches Honorar. Aber auch die Qualität der Filme leidet an unterkalkulierten Schnittzeiten – und umgekehrt: An der Kinokasse und bei den Jurys erfolgreiche Dokumentarfilme hatten im Durchschnitt eine doppelt so lange Zeit für den Schnitt als die weniger erfolgreichen Projekte.

Zu diesen Erkenntissen kommt jedenfalls unter anderem eine Studie, die der Berufsverband Schnitt (BFS) zu den Arbeitsbedingungen beim Schnitt im Dokumentarfilm erstellt hat. BFS-Vorstandsmitglied Dietmar Kraus stellt ab Seite 52 deren wichtigsten Punkte vor und berichtet von einem Panel beim Branchentreff Dokville, das über die Studie diskutierte – und die Ergebnisse teils als „erschreckend“ bewertete.

Ihr
Uwe Agnes
Chefredakteur

 

Ausgabe 9.2021

 

FOKUS

  • Editorial
  • Drei Fragen an … Melanie Mollenhauer aus Erfurt

AT WORK

  • Bunter und frecher Die dritte Staffel von „How to Sell Drugs Online (Fast)“ ist online. Wir sprachen mit Regisseur Arne Feldhusen, DoP Kristian Leschner und den Showrunnern Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann über die Dreharbeiten.
  • Flexibilität an der Kamera DoP Oliver Maier hatte die Gelegenheit, die neuen ARRI Signature Zooms unter Praxisbedingen in einem LED-Volume zu testen. Er hat uns berichtet, welche Erfahrungen er dabei gemacht hat.

SPEZIAL

  • Präzise Ökonomie Zu unserem 70. Jubiläum befragen wir zehn DoPs, was ihre Lieblingsszene aus den letzten 70 Jahren der Filmgeschichte ist. DoP Michael Hammon entschied sich für die Überfallszene aus „The Square“.

HANDS-ON

  • Heimspiel für MagentaTV Bei der UEFA EURO 2020 war Plazamedia Dienstleister von MagentaTV für die Studioproduktion. Bernhard Herrmann hat sich beim nervenzerfetzenden 2:2 zwischen Deutschland und Ungarn die Abläufe angeschaut.
  • Unter den Wolken Drohnen. Seit Anfang des Jahres gelten neue Regelungen für das Fliegen von Multicoptern. Wir haben beim Bundesverband Copter Piloten nachgefragt, was jetzt beim Einsatz von Kamera-Drohnen zu beachten ist.
  • Marktübersicht: Kameradrohnen für die Filmarbeit Drohnen. Wir haben uns umgesehen, welche professionellen Kameradrohnen derzeit auf dem Markt sind.

AUF EINEN BLICK

  • Technologie 
  • Menschen
  • Branche 

BRANCHE

  • Dok:Schnitt:Zukunft Auf dem Branchentreff Dokville stellte der Berufsverbandes BFS eine Untersuchung zu den Arbeitsbedingungen beim Schnitt von Dokumentarfilmen vor. Über die Ergebnisse diskutierte danach ein hochkarätiges Panel.

FESTIVAL

  • Betörende Bilderwelten Die 74. Internationalen Filmfestspielen in Cannes zelebrierten Glanz und Glamour auf der Croisette, ganz wie gewohnt und trotz Corona-Pandemie. Birgit Heidsiek war für uns dabei.
  • Filmkultur feiern Margret Köhler berichtet vom Filmfest München, das bei Open-Air-Screenings unter dem schlechten Wetter litt.
  • Zeichen der Hoffnung Trotz Covid-19 und den deswegen schlechten Produktionsbedingungen konnte die Reihe Neues Deutsches Kino beim Filmfest München mit einem ambitionierten Programm von 14 Beiträgen aufwarten.
  • Digital als Chance und Risiko Das Internationale Frauen*Film Fest Dortmund+Köln kam vom 15. bis 20. Juni als Hybrid daher und eröffnete nach langem Lockdown die Kinosaison in Dortmund. Immerhin sechs Filme waren auf der Leinwand zu sehen.
  • Viel Stoff für den Kinosaal Nach dem Ausfall im letzten Jahr war 2021 die Diagonale eines der ersten Festivals, das wieder physisch stattfinden konnte. Entsprechend groß waren die Vorfreude und die Erwartungen.
  • Doku-Serien für junges Publikum Der vom Stuttgarter Haus des Dokumentarfilms organisierte und von Astrid Beyer kuratierte Branchentreff „Dokville“ fand diesmal online statt und stieß auf großes Interesse.
  • Naturbilder ohne Effekthascherei Auch das 20. NaturVision Filmfestival musste wieder rein online über die Bühne gehen. Trotzdem suchte das Festival über digitale Interaktionsmöglichkeiten die Nähe und Ansprache zu seinem Publikum.

DIALOG

  • Emotion auf dem Schirm Die innovative Nutzung von On-Screen-Elementen brachte „How to Sell Drugs Online (Fast)“ einen Grimme- Preis ein. Editor Rainer Nigrelli und VFX Supervisor Julian Schleef berichten, wie sie die dritte Staffel umsetzten.
  • Steilvorlage für das Set Tim Garde coacht Schauspielerinnen und Schauspieler für ein Casting oder zur Vorbereitung ihrer Rolle. Wir fragten ihn, warum es sich auszahlt, dass er selbst schon hinter der Kamera stand.
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