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Kameraassistentin und Editorin aus Erfurt

Drei Fragen an Melanie Mollenhauer

In der Rubrik “Drei Fragen an” stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende oder einen Filmschaffenden mit drei kurzen Fragen zu Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und Freizeit vor! In unserem Heft 9.2021 verriet Melanie Mollenhauer, Kameraassistentin und Editorin aus Erfurt, wie sie mit Pinsel, Farbe und Leinwand entspannt.

1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?

Seit ich vor zwei Jahren die Ausbildung zur Mediengestal­terin Bild und Ton abgeschlossen habe, bin ich als Kamera­assistentin und Editorin im ZDF­Landesstudio Thüringen tätig. Da ich in den drei Schwerpunkten Kamera, Ton und Schnitt ausgebildet wurde, konnte ich mir so weiterhin die Arbeit in allen Bereichen erhalten. Für mich gehören alle Bereiche eng zusammen und die Vielseitigkeit ist es, die meinen Job so lebendig macht.

Mein Arbeitsalltag ist deshalb wenig vorhersehbar und meis­tens spontan. Ein großer Vorteil dieser flexiblen Ausbildung ist, dass ich in der Produktion dort eingesetzt werden kann, wo ich gebraucht werde. Mal bin ich als Kameraassistentin auf einem Dreh unterwegs, bereite das Kameraequipment vor oder übernehme die zweite Kamera. Vor Ort kümmere ich mich vor allem um den Ton: mikrofonieren, Ton angeln und mischen. Dann gibt es wiederum Tage, die ich im Schnitt verbringe und in Zusammenarbeit mit der Redaktion an Bei­trägen für das ZDF­Programm arbeite. Im ZDF schneiden wir mit AVID, durch die Ausbildung habe ich aber auch Kennt­nisse in Adobe Premiere Pro und nutze dieses privat.

Als Landesstudio dreht sich bei uns alles um die Bericht­ erstattung aus Thüringen. Manchmal geht es von 0 auf 100, man muss sofort einsatzbereit sein, weil ein Ereignis statt­gefunden hat, das unbedingt in die Nachrichten gehört. Von Politik über Wirtschaft bis Kultur produzieren wir Bei­träge mit einem breiten Themenfeld. Das kann sowohl ein Interview mit dem Thüringer Ministerpräsidenten sein als auch eine Reportage über das Wandern im Thüringer Wald. Wir drehen regelmäßig für Magazin­Formate, Nachrichten und Live­Aufzeichnungen. Dabei arbeiten wir mit verschie­denster Technik, wie zum Beispiel einer LiveU oder einem Copter. Das ist immer wieder herausfordernd und span­nend zugleich. Als sogenannte Multitechnikerin in einem Landesstudio hat man im ZDF auch die Möglichkeit, für die Berichterstattung im Ausland eingesetzt zu werden. In den Auslandstudios in Brüssel und Rom habe ich so bereits für einige Wochen mitgearbeitet.

2. Bist du in einem Verband aktiv?

Wir haben im ZDF ein Frauennetzwerk, mit Frauen aus den ZDF­-In-­ und Auslandstudios, in dem ich mich engagiere. Hier tauschen wir uns über Themen wie Führungspositio­nen, Diversity oder Gleichstellung aus. Das ist ein Thema, das ich als sehr wichtig empfinde, denn gerade im Bereich der Technik sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Ich habe es schon öfter erlebt, dass junge Frauen auf mich zukommen, mir Fragen stellen und sich für meinen Beruf interessieren, sich aber von der Technik und den männlich dominierten Berufsbildern einschüchtern lassen. Auch ich habe schon die Erfahrung machen müssen, dass mir das Tragen einer Kamera nicht zugetraut wurde. Deshalb finde ich das Mitwirken in einem entsprechenden Verband sehr sinnvoll, um Frauen in technischen Bereichen mehr zu för­dern, sichtbar zu machen und zu inspirieren.

3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?

Das ist wahrscheinlich keine Überraschung – aber ich bin ein großer Filmfan! Ich gehe sehr gerne ins Kino und könnte stundenlang Filmszenen analysieren. Außerdem fotografiere ich leidenschaftlich gerne, am liebsten Porträts von Freunden, Hochzeiten oder anderen Familienveranstal­tungen. Ich liebe es, mit den Menschen vor der Kamera zu interagieren und sie kreativ in Szene zu setzen. In meinem privaten Umfeld bin meistens ich diejenige, die für die Erin­nerungsfotos sorgt. Durch das Sortieren und Bearbeiten der Bilder habe ich daher immer allerhand zu tun. Vor ein paar Jahren habe ich mich für eine Sony Alpha 7II entschieden und die ist nun überall mit dabei. Um zu entspannen und zur Ruhe zu kommen, male und zeichne ich sehr gerne. Ein Pinsel, Farbe und eine Lein­wand – mehr braucht es nicht, damit ich abschalten kann. Aber am liebsten verbringe ich Zeit mit Familie und Freun­den. Ich komme aus einer Großfamilie, habe sieben Ge­schwister und da ist immer etwas los. Deshalb bin ich auch gerne an den Wochenenden unterwegs, besuche Familie und Freunde in ganz Deutschland. Gerade durch den zeitintensiven Job ist diese „Quality time“ für mich umso kost­barer geworden. [14769]

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