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Welche Kraft steckt hinter Vlogs, Influencer-PR und Gaming-Videos?

Wirtschaftsfaktor YouTube

Vor rund 15 Jahren begann die Geschichte von YouTube Germany. Damals konnte keiner ahnen, welche Bedeutung der Bewegtbildriese einmal für die Transformation von Inhalten und Formaten und auch für wirtschaftliche Entwicklung haben würde. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte von YouTube hierzulande und zeigen, welche Zahlen hinter der Bildschirmoberfläche stecken.

Ein Smartphone mit YouTube auf dem Bildschirm
Foto: Christian Wiediger / Unsplash.com

Neunzehn Sekunden dauert das erste jemals auf YouTube hochgeladene Video. Der „Big Bang“ des Videoriesen fand am 24. April 2005 den Weg auf die Plattform. Die Qualität war weit entfernt vom Produktionsstandard der aktuellen Videogeneration. Es zeigt YouTube-Co-Gründer Jawed Karim vor dem Elefantengehege des Zoos in San Diego. Er freut sich, dass die Dickhäuter so lange Rüssel haben und beendet das Video mit dem Satz „That‘s pretty much all there is to say.“ YouTube-Trends haben schon viele Formate durchlaufen. Einige Sackgassen waren auch darunter. Doch eines hat Karims Erstling mit den in der Außenwahrneh- mung aktuell dominierenden Influencern gemeinsam: Die direkte, persönliche Ansprache des Publikums.

Wachstum lockt Google

Von außen betrachtet gehen US-Start-ups manchmal einen bizarren Weg. Sie stecken Unmengen von Geld in den Kampf, der größte Player zu werden. Dann erst überlegen sie, wie sie profitabel werden. Das ist natürlich verkürzt, zeigt aber die merkwürdigen Prioritäten in dieser Branche. Bei YouTube war das ähnlich. Chad Hurley, Jawed Karim und Steven Chen gründeten YouTube im Februar 2005. Breitbandinternet in privaten Haushalten, die Entwicklung von schlanken Videocodecs und das Aufkommen von Videokameras in digitalen Fotokameras und Mobiltelefonen waren Faktoren, die den Aufstieg der Plattform begünstigten, ja erst möglich machten.

Nach einem sehr schwachen Start bauten die Gründer die Grundpfeiler der Nutzerinteraktion im Juni 2005 aus und schufen sukzessive mehr Möglichkeiten zum Teilen der Videos, zum Einbetten auf der eigenen Webseite und weitere Features, die die Community zur Interaktion ermutigten. Diese Ideen ließen die Plattform innerhalb der ersten anderthalb Jahre immens wachsen. Schon im November 2005 erreichte das erste Video die 1-Million- Views-Marke, ein Nike-Werbespot. Zeitgleich kam die erste große Venture-Capital-Spritze mit rund 3,5 Millionen Dollar auf dem Konto an. Im Dezember 2005 war der offizielle YouTube-Start. Im Juni 2006 stieg NBC Universal als größter Partner mit Inhalten auf der Seite ein. Und schon anderthalb Jahre nach Grün- dung veräußerten Hurly, Chen und Karim die Plattform im Oktober 2006 an Google.

YouTube Germany

Wiederum knapp anderthalb Jahre später nahm im Frühjahr 2008 mit Andreas Briese, der laut seinem LinkedIn-Profil „YouTube Germany Mitarbeiter #1“ ist, seine Arbeit auf. Der Ausbau der regionalen Sprachzonen folgt auf die seit 2007 auf der Plattform buchbare Werbung und die daraufhin eingeführte Möglichkeit der Monetarisierung der Videos: YouTuber können ab einer bestimmten Größe ihres Kanals und wenn sie sich an bestimmte Vorgaben halten, an den Werbeeinnahmen ihrer Videos beteiligt werden.

Ab 2010 wurde es unruhig auf YouTube Deutschland. Die für die Verwertung zahlreicher Musikkünstler verantwortliche GEMA wollte gemeinsam mit anderen Verwertungsgesellschaften verbindliche Zusagen zur Vergütung bei Verwendung von GEMA-Musikstücken in YouTube-Videos. Der Bewegtbildriese und die Verwerter wurden sich nicht einig. Es folgte ein hin und her an Gerichtsprozessen. Im Zuge der Auseinandersetzung kam es auch zu einem kongenialen Marketingschachzug von YouTube. Statt der GEMA-relevan- ten Videos wurden im deutschsprachigen Internet Texttafeln angezeigt. Auf denen stand sinngemäß, das Video könne aufgrund fehlender Rechteeinräumung der GEMA nicht ab- gespielt werden. Die Rechnung geht auf. Im Volksmund ent- steht der Begriff „von der GEMA gesperrt“, was natürlich faktisch Unsinn ist. Die Rechtswidrigkeit der Tafeln wurde auch in zwei Verfahren bestätigt. Beide Parteien einigten sich schließlich im November 2016.

GEMA-Sperrhinweis auf YouTube
Der gefürchtete und rechtswidrige GEMA-Sperrhinweis (Foto: YouTube)

Seit 2012 schon können, zunächst testweise, Filme und Serien auf YouTube gemietet und angesehen werden. Im Juni 2018 folgte auch ein eigener Musikstreamingdienst, YouTube Music. Im gleichen Monat startete hierzulande der Dienst YouTube Premium, der die Plattform werbefrei macht und Zugang zu exklusiven Serien und Filmen ermöglicht. Die Öffentlichkeit war baff, als YouTube Deutschland 2015 ankündigte, dass YouTuber LeFloid, die Bundeskanzlerin Angela Merkel interviewen werde. Am 11. Mai fand das Interview mit der Kanzlerin statt. Die Idee wurde vor der Bundestagswahl 2017 wiederholt und erweitert. Seinerzeit erhielten vier prominente deutsche YouTuber erneut die Gelegenheit, die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu aktuellen politischen Themen zu befragen. [15338]


Mehr lesen? Hier finden Sie weitere Informationen zur wirtschaftlichen Bedeutung von YouTube!


 

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