Im Januar 2015 gab das ZDF eine Ausschreibung für Kamerateams bekannt. „Allein 20 Punkte gab es juristisch zu beanstanden“, bemerkt dazu der deutsche Bundesverband der Fernsehkameraleute (BVFK). Der Verband hat das ZDF jetzt aufgefordert, das Gespräch aufzunehmen.
Die gebührenfinanzierte Anstalt wolle auf Kosten der freiberuflichen und selbständigen Programmmacher sparen und ziehe „die Daumenschrauben für noch schlechtere Auftragsbedingungen“ an, so der BVFK. Unter anderem wird eine unbezahlte 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen gefordert, so dass andere Aufträge nicht angenommen werden können. „Das ZDF diktiert im Rahmen jeder neuen Ausschreibung immer umfangreichere Leistungen. Verhandlungsspielraum gibt es nicht“, schreibt der BVFK weiter, das zwinge die Anbieter zu ruinöser Selbstausbeutung.
Dazu Frank Trautmann, 1. Vorsitzender des BVFK: „Als öffentlich finanzierter Sender hat das ZDF auch eine soziale Verantwortung für seine Mitarbeiter. Wir fordern das ZDF auf, zu den angemahnten Punkten ernsthaft Stellung zu beziehen und unsere Aufforderung zum Dialog endlich anzunehmen. Der Sender kann nicht länger die prekären Bedingungen der Anbieter ignorieren. Das können wir als zuständiger Berufsverband nicht akzeptieren.“