Der Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises geht in diesem Jahr an die Kamerafrau Bella Halben – eine Bildgestalterin, die ein besonderes Gefühl für Fotografie und Geschichten hat.
In der Begründung des Kuratoriums heißt es: „Bella Halben schenkt ihren Filmen – und damit auch dem Publikum – einfühlsame und starke Bilder, die weit über das reine Visualisieren des Inhalts hinausgehen und die förmlich hinter die Geschichte blicken.“
Darüber hinaus zeigt sich das Gremium beeindruckt von Bella Habens Arbeitsansatz: „Sie stellt ihre Kamera und ihr Licht in den Hintergrund, die Geschichte und die Schauspieler:innen des Films aber in den Vordergrund und lässt sie dort glänzen. Sie liebt den Einsatz der Handkamera, um eng bei den Reaktionen der Darsteller:innen sein zu können. Bella Halben will keine schauspielerische Leistung verpassen.“
Bella Halben: „Ich arbeite am Set sehr intuitiv. Ich habe die Kamera in der Hand oder auf der Schulter, um zu reagieren, auf Schauspieler zuzugehen oder mich zu entfernen. Denn jede Kameraposition ist auch ein „Standpunkt“. Mir ist es wichtig, mit dem Regisseur beim Drehen auf eine Mission zu gehen, dabei eine Vision zu entwickeln und dann die Emotionen der Schauspieler zu sehen. Die zeigen einem so viel von sich, wenn man tolle Schauspieler hat, und ich habe immer das Glück, mit wunderbaren Leuten zu drehen, die einem auch viel schenken.“
Bella Halben, geboren 1957 in Hamburg, hat ihre Laufbahn zunächst als Werbefotografin begonnen. Nach der Ausbildung tauschte sie den Fotoapparat gegen die Fernsehkamera, assistierte für die aktuelle Berichterstattung und für Dokumentationen. Im Laufe der Jahre kamen zahlreiche Spielfilme, Werbe- und Dokumentarfilme hinzu. Seit 1994 arbeitet sie als selbstständige Kamerafrau. 2006 erhielt sie für „Hierankl“ den Adolf-Grimme Preis in Gold für die „Beste Kamera“, 2006 den Deutschen Fernsehpreis und Fernsehkrimipreis für „Bella Block – Das Glück der Anderen“.