In der Rubrik “Drei Fragen an” stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende oder einen Filmschaffenden mit drei kurzen Fragen zu Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und Freizeit vor! In unserem Heft 5.2019 hat Jens Schmidt-Kohl, Tonmeister aus Köln, unsere Drei Fragen beantwortet und erklärt, warum er als gelernter Tonmann Regie beim Fußball führt.
(Bild: Alexander Vejnovic)
Was ist dein Arbeitsschwerpunkt? Ich bin zusammen mit meinem Bruder Malte der Inhaber der Phobotaxis GmbH in Köln. Unser Schwerpunkt ist die Audio-Postproduktion für öffentlich-rechtliche und private TV-Sender und deren verschiedene Formate. Parallel dazu komponieren und produzieren wir maßgeschneiderte Musiken für Industrie- und Werbekunden. Das erste unserer beiden Studios in Köln haben wir bereits vor 20 Jahren in Köln eröffnet. Ich bin Tonmeister (Ton- und Bildingenieur) und war vor meiner Selbstständigkeit lange Zeit bei der RTL-Gruppe. Außerdem betreue ich das Stadion-TV von Hannover 96 als Regisseur. Das hört sich zuerst vielleicht ein bisschen fachfremd an, aber durch die Sprachregie in meiner täglichen Arbeit und einen Zufall bin ich in diese Funktion hineingerutscht – typisch Medien eben. Das Team ist gar nicht so klein! Wenn man alles zusammenrechnet, sind das etwas ca. 30 Leute. Es gibt drei Kamerateams, zusätzlich noch unbemannte Kameras. Das ist in den letzten Jahren ziemlich umfangreich geworden.
Bei meiner Arbeit dort muss ich besonders darauf achten, dass ich vor allem den Bedürfnissen der Sponsoren der DFL und der jeweiligen Vereine gerecht werde. Das mache ich jetzt schon seit ungefähr zehn Jahren. Es ist für mich so etwas wie ein Ausgleich zur klassischen Tonbearbeitung im Studio.
Bist du in einem Verband aktiv? Ich bin tatsächlich in keinem Berufsverband tätig. Dafür bin ich seit 25 Jahren bei den Heinrich-Heine-Symphonikern. Das ist immerhin ein Verein! Zu meinen RTL- Zeiten war ich allerdings im Personalrat, aber auch das ist ja kein Verband. Ich bin demnach in keinem Berufsverband aktiv und kenne mich da tatsächlich auch nicht wirklich aus.
Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit? Da muss ich ganz klassisch antworten: Für meine Kinder! Und neben den Kindern ist es die Musik in allen Formen und Varianten. Ich musiziere sehr gerne im Orchester – als Oboist, mit dem Englisch Horn oder an der Geige. Ich bin auch sehr dafür zu haben, anderen beim Musikmachen zuzusehen beziehungsweise zuzuhören und in Konzerte zu gehen. Zum Musikgenuss gehört für mich auch, Musik sozusagen aus der Konserve zu hören – und das genreübergreifend. Ich mag natürlich sehr gern die Klassik, aber auch Jazz und jegliche Form der Popmusik. Musik zu hören, am liebsten über eine gute Anlage, macht mir sehr viel Freude. Mein Herz schlägt aber auch für alte Autos! Mein allererstes eigenes Auto war schon ein Oldtimer. Das habe ich mir nach dem Studium 1995 zugelegt – es war ein Mercedes Strich-Achter Coupé von 1969, ein 250C, also mit dem Sechszylinder-2,5-Liter-Motor. Seitdem bin ich absolut infiziert. Ich mag die Nostalgie beim Autofahren. Das ist nicht immer unbedingt alltagstauglich, aber macht mir viel Freude. Es entschleunigt mich im hektischen Medienalltag! [8598]