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Drehbuchautorin aus München

Drei Fragen an Lavina Stauber

Für unsere Rubrik “Drei Fragen” hat uns die Drehbuchautorin Lavina Stauber in unserem Heft 1–2.2022 verraten, wie sie die Fäden eines Films in den Händen behält – und wie sie ihre Pflanzen plagt.

Lavina Stauber

1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Ich schreibe, mit Schwerpünktchen. Ich habe Spaß an Crime mit einer Portion Mystery, an Komödien mit einer herz­ erwärmenden Lovestory und an Geschichten für Kinder, die diese Welt noch mit vorurteilsfreien Blicken betrachten. Grundsätzlich bin ich aber neugierig auf diese Welt und die Geschichten, die dort zu finden sind. Schon als kleines Mädchen habe ich viel Freude daran gefunden, Erzählungen weiterzuspinnen und sich dem „was wäre, wenn“ hinzu­geben. Zugegeben, zum Leidwesen meiner Eltern, denen ich immer von meinen Story­-Gedanken erzählen musste.

Nach einem Deutsch­- und Medienwissenschafts-­Studium in Köln habe ich 2017 an der Filmhochschule in München in der Abteilung Drehbuch angefangen. Dass ich das Schrei­ben und Geschichten erzählen zu meinem Beruf machen wollte, stand schon zu Schulzeiten fest. Der Weg an die Filmhochschule war eher ein Glücksgriff. Mit dem Film hatte ich vor der Filmhochschule wenige Berührungspunkte und bin deswegen besonders dankbar um die Ausbildung, die ich in den letzten Jahren durchlaufen habe. Bevor ich das erste Drehbuch geschrieben habe, wurde ich mit 16-­mm­-Film zu dokumentarischen Filmübungen geschickt, um das Beobachten zu lernen.

Das Besondere an meiner Arbeit, dem Drehbuchschreiben, ist, Geschichten audiovisuell zu schreiben, den Rhythmus und die Informationsdichte vorzugeben und dadurch die Spannung der Erzählung förmlich in der Hand zu halten. Das Drehbuch ist für mich die Grundlage, auf der alle Gewerke eines Films aufbauen und so gemeinsam einen Film entste­hen lassen können. Das macht für mich das Drehbuch als besondere Form aus, die gegenüber anderen literarischen Erzählungen besteht.

2. Bist du in einem Verband aktiv?
Noch bin ich in keinem Verband aktiv. In den letzten Jahren war ich unter den Federn meiner Filmhochschule gut be­hütet und beraten. Schritt für Schritt musste ich zunächst lernen, wie das mit „Film“, von dem man als kleines Mäd­chen vom Lande so träumt, überhaupt funktioniert und wel­che Gewerke in welchen Abläufen wie zusammenarbeiten und aufeinander aufbauen. Ich habe mich aber jedes Jahr beim Empfang der Filmhochschulen engagiert und von dem durch den Verbund der deutschen Filmhochschulstudieren­den geschaffene Netzwerk der jungen Filmschaffenden sehr profitiert. Nun aber habe ich mein Diplombuch abgegeben und verlasse sozusagen das Nest. Da rückt die Überlegung, einem Verband beizutreten, aktuell sehr in den Vordergrund.

3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Neben dem Schreiben schlägt mein Herz definitiv für Pflan­zen. Auch, wenn ich gar keinen grünen Daumen habe und meine Zimmerpflanzen regelmäßig unter meinem zu gut ge­meinten Gieß­-Rhythmus leiden. Besonders in der strengen Lockdown-Corona-­Zeit ist mein Indoor­-Dschungel um ein gutes Dutzend Ableger gewachsen und mein kleiner Ver­schleiß dadurch nicht aufgefallen. Wahrscheinlich spricht mein inneres Kind da aus mir, das auf dem Land groß ge­worden ist und sich leckeren rosa Rhabarbersaft selbst ein­gekocht hat. Denn wenn ich meine Tage viel am Schreibtisch und vor dem digitalen Papier verbringe, hole ich mir so ein Fleckchen Grün in meine vier Wände zurück. [14987]

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