In der Rubrik „Drei Fragen an“ stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende oder einen Filmschaffenden mit drei kurzen Fragen zu Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und Freizeit vor! Die Toningenieurin Lisa Bodenseh hat für die Ausgabe 1-2.2019 von Film & TV Kamera unsere Drei Fragen beantwortet und erzählt, wieso sie keinen Arbeitsalltag hat und warum sie Stuttgart liebt.
Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Einen richtigen Schwerpunkt habe ich in meinem Job nicht. Im Prinzip dreht sich alles um das Thema „Außenübertragung Hörfunk und Fernsehen“ beim SWR. Dies beinhaltet unterschiedliche Arbeitsfelder wie Konzertmitschnitte (E- und U-Musik), live Übertragungen, Beschallung (Wort und Musik), Berichterstattung und Sport. Ich sitze viel am Mischpult im Ü-Wagen, es gibt aber auch Tage, die ich im Büro verbringe, um die jeweiligen Außeneinsätze vorzubereiten. Dabei wird viel telefoniert, wie zum Beispiel mit dem Tonmeister, um die Mikrofonierung zu besprechen, woher bekomme ich Strom für den Ü-Wagen, wie sieht der Kabelweg in den Saal aus, welche Größe an PA muss ich vorsehen. Oder ich bin für die Bühne zuständig … Diese Kombination aus Organisieren und „Rausfahren“ macht das Ganze für mich total spannend. Man muss sehr flexibel sein! Ein Gefühl von Arbeitsalltag stellt sich dabei eher nicht ein, was ich an meiner Arbeit sehr positiv finde.
Bist du in einem Verband aktiv?
Ich habe vier Jahre gebraucht, um endlich Mitglied beim VdT zu werden – aber aktiv bin ich eher nicht. Es gibt so vieles wofür man sich engagieren könnte und auch definitiv sollte. Ich bewundere alle Kollegen, die die Zeit finden, aktiv zu sein und sich für ihre Themen einzusetzen!
Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Auf jeden Fall für meinen Mann Markus, mit dem ich dieses Jahr tatsächlich schon zehn Jahre zusammen bin! Außerhalb der Arbeit versuche ich ein bisschen Alltag in mein Leben zu bringen, was durch meine sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten nicht einfach ist. Und ich bin definitiv ein Cineast, gehe sehr gern ins Kino. Viele haben eine gewisse Abneigung gegen Stuttgart, was ich in gewissem Maße auch verstehen kann – Stuttgart 21, Feinstaub, Verkehr. Aber ich liebe diese Stadt! Man kann viel entdecken. Es tun sich immer wieder kleine Läden oder Restaurants auf, die etwas ganz Besonderes aus Stuttgart machen. Und es gibt einen E-Roller-Verleih! Da fährt man mit viel Spaß durch die Stadt! Außerdem gehe ich sehr gern auf Konzerte, das „Sehen“ und Hören der Musiker auf der Bühne ist doch etwas anderes als im Ü-Wagen zu sitzen. Meistens sieht man mich im Jazzclub Bix, in dem ich auch immer wieder sehr gerne als „Beschallerin“ arbeite. [7523]