Marc Waterkamp ist Produktionsleiter bei der UFA in Berlin. Er hat uns für die Drei Fragen im Heft 10.2023 erzählt, warum er oft bedauert, wenn Projekte in der Schublade verschwinden und was er als ausgebildeter Green Consultant tut.
1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Als Produktionsleiter bei der UFA Serial Drama GmbH liegt mein Arbeitsschwerpunkt zum einen bei den klassischen Aufgaben der kaufmännischen und organisatorischen Produktionsplanung beauftragter Projekte, zum anderen bin ich hier häufig schon sehr früh in die Entwicklung neuer Formate involviert. Das ist toll, da ich die Entstehung neuer Geschichten und Format-Ideen von Anfang an begleiten kann, idealerweise bis hin zur Auslieferung. Wobei es leider ein gewisses Ungleichgewicht gibt, zwischen Development-Projekten, die auf Nimmerwiedersehen in der Schublade verschwinden und denen, die tatsächlich realisiert werden. Das ist manchmal schon sehr schade, weil viel Zeit und Herzblut in die Entwicklung investiert wurde und am Ende tolle Geschichten nicht die Chance bekommen, erzählt zu werden.
An meinem Beruf liebe ich die Abwechslung und die immer wieder neuen Herausforderungen. Ungefähr seit dem vergangenen Jahr gibt es erfreulicherweise einen weiteren Aspekt, der immer mehr in den Fokus gerät und sich zu einem relevanten Teil meiner Arbeit entwickelt hat. Das ist das ganze Thema „Green Production“, also das Drehen unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten. Als ausgebildeter Green Consultant mache ich mir bereits weit vor Drehbeginn Gedanken, wie sich die Dreharbeiten so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich umsetzen lassen. Das Thema Nachhaltigkeit hat bei der UFA einen hohen Stellenwert, wird sehr ernst genommen und ist mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Aus produktioneller Sicht ist es aber auch jedes Mal eine Herausforderung den Vorgaben und den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, da die Rahmenbedingungen sich stets unterscheiden. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass wir für unsere Produktion „Irgendwas mit Medien“, die wir im Auftrag des MDR hergestellt haben, nicht nur das „green motion“ Label erhalten haben, sondern auch den diesjährigen „Eisvogel“, einen Preis für nachhaltige Filmproduktionen. Das war eine großartige Bestätigung dafür, dass wir offensichtlich den richtigen Asatz hatten, und es motiviert uns sehr, diesen Weg weiter zu beschreiten.
2. Bist du in einem Verband aktiv?
Aktuell bin ich in keinem Verband aktiv. Aber ich weiß den Einsatz der unterschiedlichen Verbände unserer Branche sehr zu schätzen und verfolge deren Arbeit aufmerksam.
3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Außerhalb der Arbeit schlägt mein Herz vor allem für meine Familie, mit der ich so viel Zeit wie irgend möglich verbringe. Uns verbindet die Liebe zur Natur, zum Wandern, Radfahren, Reisen und vor allem zum Wasser. Ich liebe es aber auch, mich mit einem guten Buch und einem guten Glas Wein auf die Couch zu lümmeln. Und natürlich liebe ich jede Form von Bewegtbild. Von einer spannenden Serie kann ich mich nur schwer lösen und das eine oder andere Staffelfinale wurde vom Sonnenaufgang begleitet. [15367]