Anzeige
Anzeige
Zweite Kameraassistentin aus München

Drei Fragen an Miriam Metzger

In der Rubrik “Drei Fragen an” stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende oder einen Filmschaffenden mit drei kurzen Fragen zu Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und Freizeit vor. In unserer Ausgabe 3.2017 sprachen wir mit Miriam Metzger, zweite Kameraassistentin aus München.

(Bild: Foto: Julian Reischl)

1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?

Ich bin zweite Kameraassistentin, meine Hauptaufgabe ist das Ordnen und Ausgeben des jeweiligen Kamera equipments bei einem Dreh. Ich arbeite dem ersten Kameraassistenten zu, dabei muss ich wissen, wo welches Teil für welchen Umbau ist, und welche Werkzeuge ich brauche. Ich schlage auch die Klappe, mache Filter sauber und räume auf, was nicht gebraucht wird. Ich liebe das technische Basteln an der Kamera: Mit den bekannten Bausteinen immer neue Rigs schaffen, die für spezielle Anforderungen jeweils ideal sind.

Meist baut man die Kamera gemeinsam um, aber manchmal muss ich sie alleine vorbereiten. Im Team hat der erste Kameraassistent die technische Leitung im Department und zieht die Schärfe beim Drehen. Beim Optik- und Filterwechsel stehe ich mit den benötigten Zubehörteilen bereit. Das heißt, nicht nur mit dem neuen Objektiv, sondern zum Beispiel auch mit dem richtigen Skalenring für die Funkschärfe, die richtige Klemmung fürs Kompendium und so weiter. Ich reiche ihm die Optik an und bringe die alte wieder weg. Sauber machen, aufräumen, Akkus laden – es ist schon immer was zu tun. Man sollte jedoch auch über den Tellerrand der eigenen Berufstätigkeit hinaus blicken. Für mich heißt das, ich kenne mich auch mit Schärfe und Belichtung aus. Nach weiteren Jahren Berufserfahrung könnte ich mir vorstellen, als erste Kameraassistentin zu arbeiten.

2. Bist du in einem Verband aktiv?

Nein, bin ich nicht. Das ist ehrlich gesagt eine schwierige Frage. Ich habe durchaus Interesse, in einen Verband einzutreten, doch es ist schwierig, in der komplexen Verbandslandschaft den richtigen zu finden. Ich hatte zum Beispiel eine Meinungsverschiedenheit über die Auslegung des Tarifvertrags bezüglich der Ruhezeiten. Als ich die Connexx AV nach deren Meinung fragte, konnten sie mir nicht weiterhelfen, weil ich kein Mitglied war. Das hat mich dann ein wenig abgeschreckt.

Ich stelle mir außerdem die Frage, in welchem Verband denn die Interessen meiner Berufsgruppe angemessen vertreten werden. Im BVK sind viele Kinematographen und wenige Assistenten. Beim BVFK scheint der Schwerpunkt auch eher auf Kameraleuten zu liegen. Ich persönlich kenne keinen zweiten Assistenten, der Mitglied in einem dieser Verbände ist. Es ist eine Art Teufelskreis: Wenn keine Assistenten eintreten, können die Berufsverbände unseren Berufsstand auch nicht vertreten.

Ich weiß, ich sollte eintreten, denn es ist sehr wertvoll, eine Organisation im Hintergrund zu wissen, die für die eigenen Interessen eintritt. Damals habe ich übrigens das Gespräch mit dem Verantwortlichen bei der Produktion gesucht. Doch man weiß nicht, ob die einen dann je wieder für einen neuen Job buchen, das ist nun mal das Dilemma bei uns Freiberuflern.

3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?

Ich gehe gern aus, Tanzen, in Bars mit meinen Freunden. Derzeit übe ich Schlagzeug, aber ich bin noch nicht so gut. Irgendwann werde ich eine Band haben! Ich versuche ständig, Kollegen zu engagieren, um eine Kamera-Department-Band zu gründen … Wäre doch cool. Ab und zu spiele ich noch an meiner Konsole.

Dieses Jahr habe ich meinen Motorradschein im Eiltempo zwischen zwei Produktionen gemacht, und eine Kawasaki Z440 Scrambler gekauft. Meine beiden jüngeren Brüder – beide Biker – wollen ein paar Touren mit mir machen, in Richtung Süden. Ich bin außerdem ein Fan von Schallplatten und höre gern ganze Alben anstatt nur einzelne Titel. Auf meinem Plattenspieler hat meine Mutter bereits vor 40 Jahren Platten gehört, teilweise sogar dieselben. [4580]

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.