schauen Sie mal nach rechts unten. Da lesen Sie 100 Namen. Alle weiblich. Die haben wir uns nicht ausgedacht. Hinter jedem dieser Namen steht eine Kamerafrau. Hinter jeder Kamerafrau ein Portfolio aus deutschsprachigen oder internationalen Produktionen, aus Werbung, Doku, Spielfilm für TV sowie Kino und aus zahlreichen Genres.
Wenn man sich auf www.cinematographinnen.de durch die Mitgliederliste und das dort vertretene Können klickt, ist nicht zu begreifen, dass in Deutschland immer noch nur 10 Prozent der Projekte mit Kamerafrauen besetzt werden.
Umso schöner war es da, dass die Ehrenpreisträgerin beim 28. Deutschen Kamerapreis Birgit Gudjonsdottir hieß (ab Seite 56). Ein wichtiges Signal, nachdem im letzten Jahr die Riege der Gewinner komplett mit Männern besetzt war.
Wichtig aus drei Gründen: Wer die Werke Gudjonsdottirs kennt, weiß, dass dies allein auf künstlerischer Ebene hochverdient ist. Zudem wurde neben der Künstlerin die Kämpferin geehrt, die sich für ihre Kollegen in der Filmbranche, ob Frauen oder Männer, einsetzt. Wozu auch die Mitgründung der Cinematographinnen gehörte.
Vor allem aber bietet es die Chance zu thematisieren, dass Gudjonsdottir erst die dritte Frau in der 28-jährigen Geschichte des Preises ist, die diesen Ehrenpreis erhält. Warum ist das so? Es gibt zu wenige Kamerafrauen? Falsch, siehe rechts. Die können nichts? Auch falsch, siehe rechts. Die werden halt nur selten gebucht? Dies ist bereits die Auswirkung davon, dass ihre Anzahl und ihre Leistung zu wenig bekannt sind. Das können wir ändern!
FOKUS
Editorial
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AT WORK
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HANDS-ON
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AUF EINEN BLICK
Technologie
Branche
Menschen
Drehspiegel
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