Gaddafi und die Millionen für einen Berliner Filmemacher
von Redaktion,
Ein Betrugsfall in der Filmbranche, der sich liest wie ein Krimi.
Vor rund zehn Jahren bekam ein Berliner Filmemacher den Auftrag aus Libyen, einen Film über Muammar Al-Gaddafi zu drehen. Die Dokumentation “Brother Colonel” wirkt bereits dem Titel nach eher als Propaganda. Es gibt Rohmaterial, aus dem Artikel geht jedoch nicht eindeutug hervor, ob das Projekt abgedreht wurde.
Jedenfalls zahlte das Regime die Rechnungen nicht, so dass das Projekt zu scheitern drohte. An dieser Stelle schaltete sich Karl-Theodor zu Guttenberg ein. Doch mit dem Beginn des Bürgerkriegs und dem Tod von Gaddafi endeten alle Bemühungen um den “Brother Colonel”.
Nun beginnt die Krimi-Handlung. Denn der Filmemacher wird verdächtigt, sich über dunkle Kanäle 16 Millionen Dollar aus der libyschen Staatskasse auf sein Firmenkonto überwiesen lassen zu haben. Es kommt zur Anklage. Bisher fand jedoch kein Prozess statt, beim ersten Versuch 2013 war die Richterin krank, beim zweiten Versuch 2015 der Angeklagte.
Spiegel sprach den Filmemacher auf Malta an, wo er nun zu leben scheint, erhielt aber keine Antwort. Man darf also gespannt sein. Vielleicht wird diese Geschichte ja mal ein eigener Film?