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Ausbildung und Weiterbildung für Film und Fernsehen

Tonmeister & Tonassistent: Berufe rund um den Ton

Ton-Team
Tonteam beim Kinospielfilm: Boom Operator Hunor Schauschiz, Tonmeister André Zacher und 2. Tonassistent Bastian Gerner (v.l.n.r., Shqiptari – Der Albaner, Regie: Johannes Naber, DE/AL 2009). (Bild: Archiv A. Zacher/nh)

Die bei Film und Fernsehen für die Aufnahme des Originaltons zuständige Person wird als Tonmann/Tonfrau, Settonmeister, O-Tonmeister (englisch: »sound mixer, französisch: »ingénieur du son«) bezeichnet. Der Aufgabenbereich umfasst die künstlerische und technische Durchführung und Ausgestaltung aller Tonaufnahmen beim Dreh. Das bezieht sich auf alle in der Postproduktion benötigten Töne, die während der Dreharbeiten beschafft werden können, also sowohl zum Bild synchrone Original- und Arbeitstöne von Sprache und Geräuschen als auch atmosphärische Töne (Atmos).

Der Tonmeister ist dafür verantwortlich, dass am Drehort ein authentischer Ton zum Bild aufgezeichnet werden kann. Seine Arbeit umfasst also die Gestaltung der akustischen Bedingungen am Drehort und die Wahl der erforderlichen technischen Mittel. Er kann den Regisseur auf mögliche Tonprobleme bei der Inszenierung hinweisen und Alternativen vorschlagen. Um klangliche und darstellerische Anschlussfehler und Differenzen zu vermeiden, muss er dafür sorgen, dass besondere, dramaturgisch wichtige Geräusche mit aufgenommen werden, sofern sie später nicht nachgestellt werden können.

Das können zum Beispiel Komparsenstimmen oder spezielle Tonsituationen am Drehort sein oder auch Geräusche von woanders her, die später passen könnten. Auch eventuelle Musikeinspielung und Musik-Playback gehören zum Aufgabenbereich des Tonmeisters beim Film. Der Tonmeister leitet das Tonteam, dem in der Regel noch mindestens ein Assistent als Angler und bei Bedarf weitere Assistenten angehören.

Es gibt keine direkte Berufsausbildung zum O-Tonmeister; bewährt haben sich eine mehrjährige Berufspraxis als Filmtonassistent, eine medientechnische Ausbildung oder ein tontechnisches oder Musik-Studium. Die tonspezifischen Studiengänge – etwa an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf oder an den privatwirtschaftlich organisierten SAE-Instituten – trennen bei der Tonmeister-Ausbildung zunächst einmal nicht zwischen der Tonmeistertätigkeit für Radio, Konzert- und Musikaufnahme und der für Film und auch nicht zwischen Originalton und Tonnachbearbeitung. In unserem Verbreitungsgebiet gibt es einzig an der Hochschule für Film und Fernsehen »KonradWolf« in Potsdam einen regelrechten Studiengang für Filmtonmeister.

Tonassistenz

Der Originaltonassistent (englisch: »boom operator«, französisch: »perchman«) ist zusammen mit dem Originaltonmeister für die Sprach- und Geräuschaufnahmen am Set zuständig. Schwerpunkt der Arbeit ist in der Regel das Führen und Nachführen des an einer »Angel«, einer ausfahrbaren Stange (englisch: »boom«), befestigten Mikrofons. Die Tonangel wird unter Einsatz körperlicher Kraft meist oberhalb der Köpfe der Protagonisten an der Bildgrenze geführt, um möglichst nahe an den Darstellern, aber nicht im Bild zu sein. Bei aufwendigeren Drehs ist oft noch ein zweiter Tonassistent erforderlich, der eine weitere Angel führt, beim Verkabeln hilft oder etwa den 1. Tonassistenten beim Laufen mit der Angel führt. Es gibt keine staatlich anerkannte Ausbildung zum Tonassistenten. Viele gehen den Weg über Praktika bei Tonmeistern.

Sounddesign, Sound-Editing, Mix

»Sounddesign« existiert als Begriff zwar erst seit gut zehn Jahren. Vertont – und oft aufwendig vertont – werden Filme aber schon lange. Nachsynchronisation und stellenweise »Reparatur« von Dialog, Unterlegen zusätzlicher Atmos und Geräusche sowie das Arbeiten mit Musik gehören seit Beginn des Tonfilms zum Handwerkszeug der mit Filmmontage Befassten. Als es möglich geworden war, Musik und Geräusche mittels elektronischer Geräte zu erzeugen und zu verfremden, kam der Begriff des »sound design« auf. Könner des Metiers spezialisierten sich und übernahmen bei manchen Filmen die gesamte Tongestaltung und -bearbeitung, von der Geräusch und Musikerzeugung bis zum kompletten Tonschnitt. Die Arbeitsaufteilung ist unterschiedlich. Manche Filmeditoren möchten die Montage insgesamt in der Hand behalten und verstehen die Sounddesigner als Zuarbeiter. Zunehmend wird Sounddesign jedoch als eigenständiges künstlerisches Gewerk gesehen. Des weiteren gibt es beim Tonschnitt großer Produktionen zuarbeitende Dialogund Musik-Editoren. Zum Sounddesign und den Tonschnitt-Tätigkeiten kommt man über Tonmeister- und/oder Schnittausbildung.

Spezialfächer in der Tonbearbeitung sind die Geräuschsynchronisation (englisch: »foley«) und die teilweise Nachsynchronisation von Dialog (ADR für »automated dialogue replacement«). Abteilungen dafür sind bei Tonpostproduktionsfirmen oft mit im Haus. Die Tonmischung eines Filmwerks ist mit das Kniffligste und erfordert sehr viel Erfahrung und Übung. Meist übernehmen dies darauf spezialisierte Tonmeister.

 

Verbände Tonberufe

Berufsvereinigung Filmton e.V. – BVFT (Sitz in Berlin), www.bvft.de

Österreichische Ton- und Musikgestalter-Vereinigung – ÖTMV (Sitz in Laxenburg bei Wien), www.oetmv.org

Verband Deutscher Tonmeister e.V. – VDT (Sitz in Bergisch Gladbach bei Köln), www.tonmeister.de

Verband Österreichischer Sounddesigner/innen e.V. – VDT (Sitz in Wien), www.voesd.at

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  1. Originalton aufnehmen › Kameramann

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