Wolfgang Petersen äußert Kritik an deutscher Filmförderung
von Redaktion,
Am 25. Dezember kommt die Neuauflage von Wolfgang Petersens “Vier gegen die Bank” in die Kinos. Für den Remake des Klassikers von 1976 arbeitete der Troja-Regisseur mit deutschen Schauspielgrößen wie Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Michael Bully Herbig und Jan Josef Liefers zusammen. In einem Interview mit der Welt am Sonntag kritisiert der deutsche Hollywood-Regisseur die Filmförderung, grade für internationale Produktionen, in Deutschland scharf.
Dabei liege es nicht an den Bedingungen, die in Deutschlang geschaffen wurden. Das Problem liege bei den Fördereinrichtungen, die zu wenig Fördermittel für die internationalen Filmproduktionen bereitstellen würden. “Es muss sich finanziell für sie lohnen. An den Drehbedingungen liegt es, wie gesagt, nicht, wenn Kaliber wie Tom Cruise heute England, Ungarn oder Rumänien vorziehen. Jeder käme gern nach Berlin, auch weil die Stadt aufregend ist. Es ist alles da.” So Petersen.
Durch einen harten Standortwettbewerb innerhalb von Europa würden sich die einzelnen Förderprogramme der Staaten überbieten. In diesem Wettbewerb sei Deutschland allerdings ins Hintertreffen geraten.
Die rund 50 Millionen Euro, die der deutsche Filmförderfonds im Jahr bereitstellt, bezeichnet Peters als “lächerlich” und ergänzt: “So spart ihr die Filmbranche kaputt. Und ich spreche nicht von deutschen Filmen, die werden ja zuhauf gemacht, sondern von internationalen Produktionen, die man sich hier wünschen würde. Allein die Berliner Straßen, die sie in Babelsberg gebaut haben. Sensationell! Das liegt da quasi alles ungenutzt.”
Für sein neues Filmprojekt “Vier gegen die Bank” arbeitete der in den USA lebende Regisseur seit langer zeit wieder bei einer deutschen Produktion mit. Dieser wurde auch durch die Mittel des deutschen Filmförderfonds unterstützt.