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Ehrenpreis des 34. Deutschen Kamerapreises

Deutscher Kamerapreis 2024 zeichnet Rainer Klausmann aus

Der Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises geht in diesem Jahr an den Schweizer Bildgestalter Rainer Klausmann, der, so der Deutsche Kamerapreis, bis heute rund 60 Film- und Fernsehproduktionen in Europa und den USA seine einzigartige filmische Ästhetik verleihe.

Rainer Klausmann
Foto: privat

„Die Werke von Rainer Klausmann haben weitreichende Spuren hinterlassen, die über die Grenzen des Kinos hinausreichen“, so das Kuratorium des Deutschen Kamerapreises in seiner Begründung. “Seine künstlerische Hingabe, sein technisches Können und seine Fähigkeit, Geschichten mit visueller Brillanz zu erzählen, haben das Gesicht des modernen Films geprägt.“

Der Preisträger: „Es gibt zwei Arten von Kameraleuten: die von der Optik nach hinten denken und die von der Optik nach vorne denken. Die nach hinten denken, kümmern sich um die Kamera, ums Licht, um die Drohnen und diese Dinge. Die Techniker, mit denen ich immer zusammenarbeite, kenne ich seit 20 Jahren. Wir vertrauen uns. Ich sage ihnen, welche Lichtstimmung ich mir wünsche, und sie leuchten die Szene so aus, wie sie mir gefällt. Aber wie die Lampen heißen und wie stark sie sind, das weiß ich nicht. Ich interessiere mich nicht für die Technik, ich interessiere mich für die Geschichten.“

Rainer Klausmann, ausgebildeter Kamera-Assistent, startete seine Karriere in den 1970er Jahren und arbeitete schon früh mit Regisseur Werner Herzog zusammen, unter anderem bei herausragenden Projekten wie „Fitzcarraldo“. Ab 1981 war er als freischaffender Kameramann tätig und schuf zusammen mit namhaften Regisseuren zahlreiche Filme von großer visueller Intensität. Fatih Akins Berlinale-Gewinner „Gegen die Wand“ prägte er durch eine unverwechselbare Bildsprache, schuf einen rauen, doch gefühlvollen Look. Fatih Akin hat ihn wieder ins Filmgeschäft geholt, aus dem er sich eigentlich schon zurückziehen wollte. Klausmann sagte damals: „Ich könnte nie mit Regisseuren arbeiten, die mir nur sagen, was ich zu tun habe.“ Diesen Spielraum, diese Harmonie fand er mit namhaften Filmemachern. Seit 2018 ist Klausmann Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.

Der 75-jährige Schweizer aus dem Kanton Aargau ist vielfach prämiert. Der freischaffende Kameramann wurde für seine Arbeit in „Ausgerechnet Zoé“ mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet, mit dem Bayerischen Filmpreis für „Das Experiment“ von Oliver Hirschbiegel. Für „Gegen die Wand“ gewann er neben dem Deutschen Kamerapreis auch die Lola. Er wirkte an den Filmen „Der Baader-Meinhof-Komplex“ oder „Der Untergang“ mit. Auch für „Solino“ und die Bella-Block-Reihe stand er hinter der Kamera. Klausmann lebt heute in Zürich und Mallorca.

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