Dreharbeiten unter Wasser sind nicht ohne. Das war auch DoP Frank Griebe bewusst, als er zum Team von Regisseur Maximilian Erlenwein stieß. Gemeinsam drehten sie auf Malta und im nordrhein-westfälischen Hilden das Tauchdrama „The Dive“. Griebe hat uns verraten, worin die größten Herausforderungen bestanden und was ihn an dem Projekt besonders reizte. Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Die Tiefsee ist nicht weniger lebensfeindlich als das Weltall. Das lässt erahnen, wie groß die Herausforderung für jede komplexe Aufgabe unter der Wasseroberfläche ist. Dort ist alles schwieriger. Ohne Pressluftflasche zum Atmen geht gar nichts, die Digitaluhr möchte auch nicht so recht und Kommunikation ohne Hightech ist nur über Handzeichen möglich: unwirtliche Bedingungen für Filmteams. Dennoch spielen Filmhandlungen immer wieder gerne unter Wasser, denn das Sujet ist ohne viel Zutun aus sich heraus spannend. Man muss die Beschränkungen und Gefahren der Umgebung überhaupt nicht erklären, sondern kann gleich damit loslegen, seine Hauptfiguren in Gefahr zu bringen, sprich: unter die Wasseroberfläche.
Open Water vs. Studio
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Thriller mit Unterwasserthema. Nahezu alle hatten eine Gemeinsamkeit: Haie. So scherzte Regisseur Maximilian Erlenwein in der Vorproduktion von „The Dive“ mit DoP Frank Griebe, er wolle auf das Plakat groß „Ohne Haie“ schreiben lassen. Tatsächlich ist die Abwesenheit der Meeresräuber ein Alleinstellungsmerkmal von „The Dive“.
Das Drehbuch beruht auf der Handlung des schwedischen Films „Breaking Surface – Tödliche Tiefe“ von Joachim Hedén. Dieser Unterwasserthriller erschien erst 2020, sollte aber ein englischsprachiges Remake erhalten. Dass DoP Frank Griebe Schönheit in Bilder einfangen kann, hat er schon oft bewiesen. Aber er kann auch Schrecken er- zeugen. Der Kameramann kam über die Produktionsfirma zum Projekt. Ihn reizte es, erstmals einen ganzen Film überwiegend unter Wasser zu drehen und sich mit den Herausforderungen auseinander zu setzen. „Maximilian kam zu mir und sagte, er möchte versuchen, original Open Water zu drehen sowie im Studio und das so zu kombinieren, dass es einen Guss ergibt“, erinnert sich DoP Frank Griebe. „Ich fand die Idee wirklich gut – bloß Open Water zu drehen ist wahnsinnig kompliziert, weil man nie weiß, ob der Ozean mitspielt.“ [15390]