Beim ISTAF INDOOR Düsseldorf 2022 zeigte SPORT1 die Wettbewerbe drei Stunden lang live im Free-TV und als Stream. Studio Berlin kümmerte sich mit seinem Ü8 HD um die technische Umsetzung.Wir haben uns für das Heft 4.2022 das Geschehen zwischen Aufbau und Siegerehrung angesehen.
Das traditionsreiche „Internationale Stadionfest“ ISTAF gibt es als Leichtathletik-Veranstaltung bereits seit dem Jahr 1921. Das ISTAF INDOOR wird seit 2014 in der Berliner Mercedes-Benz Arena und seit 2021 auch in Düsseldorf ver- anstaltet. Für die Wettbewerbe im Sprint über 60 Meter und 60 Meter Hürden, Stabhochsprung sowie Weitsprung waren insgesamt rund 60 Sportler aus über 25 Ländern angereist.
ISTAF INDOOR in Düsseldorf
Im 60 Meter langen und 30 Meter breiten Innenraum des PSD Bank Domes liefen am Samstagnachmittag auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern die Aufbauarbeiten aller Gewerke auf Hochtouren. In der Mitte waren sechs Bahnen aus blauem Tartanbelag mit weißen Linien verlegt worden. Der Auslauf endete in der Vorhalle an einer dicken Wandpolsterung. Hinter der Laufbahn wurde der etwa 40 Meter lange und erhöhte Anlauf mit einer Weitsprung-Sandfläche aufgebaut. Ein ebenfalls erhöhter und 40 Meter langer Anlauf führte zur Stabhochsprunganlage. Die freibleibenden Flächen waren mit grünem Kunstrasen belegt. Im Innenraum gab es mehrere Messsysteme und LED-Anzeigen für die gemessenen Weiten, Höhen und Zeiten sowie Monitore mit den jeweiligen Namen und Nationalitäten, dem Ranking und Ergebnissen des Wettbewerbs, der am Start befindlichen Athleten.
An zwei Traversen über den Längsseiten der Halle waren vor den Publikumsrängen 80 LED-Leuchten Cameo Zenit W 600D für die Tageslicht-Beleuchtung des Innenraums gehängt worden, davon die Hälfte als Downlight mit einem 100-Grad-Linsenvorsatz. Als Showlicht geflogen wurden acht Chauvet Roque R3 sowie sechs Robe Pointe, die hausseitig durch 26 Chauvet Roque R3 ergänzt wurden. Als Showlicht für den Boden dienten 28 Astera AX 2 Bars am Einlauftunnel. Hinter den Startblöcken war eine Videowall über etwas mehr als die gesamte Breite aufgestellt worden, auf der neben den Angaben zum jeweiligen Lauf, die Athletinnen und Athleten, wie auch Sponsorenlogos angezeigt wurde. Die Banden des Innenraums waren ebenfalls mit Videowalls umringt. Auch über den Eingängen zum Innenraum gab es fest installierte LED-Panels. Das fachkundige Publikum verteilte sich auf alle Sitze der Unterränge, feuerte von dort die Athleten stets an und war somit unmittelbar mitten im Sportgeschehen.
TV-Produktion
Am Samstagmittag traf der Ü8 HD samt Rüstwagen von Studio Berlin für die TV-Produktion am Dome ein. In der Halle wurden bis zum Abend 15 HD-Kameras aufgebaut und 20 Mikrofone positioniert. Der Bildregie standen unter anderem zehn Grass Valley LDX 86N Kameras zur Verfügung, davon drei Kameras auf Stativen mit 100-fach HD- Objektiven, einer Kamera auf Stativ mit 100-fach HD-Objektiv als Superslomo sowie vier Schulter-Kameras mit Weitwinkel-HD-Objektiven. Dazu kamen eine drahtlose Kamera mit Weitwinkel-HD-Objektiv und eine unbemannte Kamera im Oberrang mit Ultraweitwinkel-HD-Objektiv.
Darüber hinaus standen drei mit Weitwinkel-Objektiven versehene Marshall CV565-Chipkameras zur Verfügung, je eine an der Stabhochsprunglatte, am Auslauf und am Weitsprungbalken. Zusätzlich konnten die Signale von zwei hauseigenen PTZ-Kameras unter dem Videowürfel-System mit vier LED-Screens eingespielt werden.
Vom Ü-Wagen ausgehend wurden in der Halle fünf Stageboxen mit Glasfaserverbindungen für die Bildsignale und zwei Stageboxen für die Audiosignale platziert. Laut Projektleiter Andreas Goldau von Studio Berlin wurden insgesamt über 3.000 Meter Kabel für die TV-Produktion verlegt. Es kamen insgesamt drei EVS XT3 mit je zwei Controllern für die drei EVS-Operatoren zum Einsatz. Zwei davon wurden für Slomos und Superslomo eingesetzt, die dritte wurde für Programm-Aufzeichnungen und den Highlight-Schnitt genutzt.
Ton und Kommunikation
Der Ton wurde als Stereosignal produziert. Dazu wurden 12 Atmo-Mikrofone in der Halle und acht Mikrofone an den Kameras benutzt. Außerdem kam ein Ansteckmikrofon unter der Chipkamera an der Stabhochsprunglatte und ein kurzes Rohrrichtmikrofon mit Sender auf kleinem Stativ am Balken des Weitsprungs zum Einsatz. In der Tonregie des Ü8 HD lagen die Signalquellen am Lawo MC266 an, aus denen der Sendeton in Stereo vom Toningenieur gemischt wurde. Die Kommunikation zwischen dem Ü-Wagen vor Ort und dem Hauptschaltraum bei SPORT1 wurde mit zwei SIP-Codecs ebenfalls über die Tonregie des Ü8 umgesetzt. Insgesamt setzte Studio Berlin für die TV-Produktion 16 Mitarbeitende ein. [15094]