Komplexer Stuntdreh in Norwegen für „Mission Impossible: Dead Reckoning – Erster Teil“
Free Download: „Don’t be careful, be competent!”
von Timo Landsiedel,
Letzter Garant für volle Kinosäle ist derzeit Tom Cruise. Für die ikonische Stuntsequenz von „Mission: Impossible – Dead Reckoning – Erster Teil“ sprang er diesmal in Norwegen samt Motorrad von einem Berg. Wir haben auseinandergenommen, wie der Stunt entstand und welche visuellen Errungenschaften der jüngsten Zeit ihn überhaupt möglich machten. Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Wade Eastwood hat schon viel gesehen. Immerhin hat der Stunt-Koordinator von „Salt“, „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ oder „Edge of Tomorrow“ viele ikonische Actionsequenzen der letzten 20 Jahre umgesetzt – oder als Stunt-Performer bei „Ein Quantum Trost“ oder „Inception“ höchstpersönlich durchgeführt. Als er am Morgen des 6. September 2020 aus dem Hubschrauber steigt und das Felsplateau auf dem 1.249 Meter hohen Helsetkopen in der norwegischen Provinz Møre og Romsdal betritt, ist ihm aber doch ein wenig mulmig zumute. Denn in wenigen Minuten wird der berühmteste Filmstar der Welt eine Rampe entlangfahren und etwa einen Kilometer in den Abgrund stürzen, bevor er den Fallschirm öffnen wird. Dies ist der erste Drehtag. Ein Scheitern wäre katastrophal.
„Obszöne Stunts“
Es hat allerdings den Anschein, dass der Begriff des Scheiterns in Tom Cruises Wortschatz gar nicht existiert. Das fängt schon bei der Auswahl seiner Projekte an. Sein einziger echter Flop war der 1985er Fantasyfilm „Legend“ von Ridley Scott. Doch über genau diesen Regisseur lernte Cruise dessen Bruder Tony Scott kennen. Der besetzte ihn 1986 in „Top Gun“, sein Aufstieg in die A-Riege. Der Rest ist Filmgeschichte.
Zehn Jahre nach dem Kampfjet-Epos wagte sich Cruise erstmals auf den Produzentenstuhl. Die Kinoadaption von „Mission: Impossible“ markierte einen Wendepunkt in seiner Karriere. Seit dem fünften Film ist Regisseur Christopher McQuarrie (Drehbuch-Oscar für „Die üblichen Verdächtigen“) für die Inszenierung im Team. Er und Cruise haben sich mittlerweile mit den letzten „M:I“-Filmen sowie Actionkrachern wie „Jack Reacher“ und „Edge of Tomorrow“ als letzte Garanten für gutes Actionkino eingegroovt. Auch deshalb, weil Cruise seine Vorliebe für echte Stunts auch clever für die Marketingkampagne nutzt. So auch bei „Mission: Impossible Dead Reckoning – Teil Eins“.
Für diesen Film plante das Team laut McQuarrie mehrere „obszöne Stunts“, darunter Actionsequenzen mit einer gesprengten Brücke, einer von jener Brücke stürzenden Dampflok sowie einer Verfolgungsjagd durch Rom in einem Fiat 500e. Der mit Abstand auf- wendigste Stunt findet im dritten Akt des Films statt und spielt in Österreich. [15355]