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So drehte DoP Haris Zambarloukos „Belfast“

Free Download: Emotion vs. Ästhetik – DoP Haris Zambarloukos

Regisseur Kenneth Branagh setzte in „Belfast“ seine eigene Kindheitsgeschichte um. Für die visuelle Erzählung in kontrastreichen Schwarz-Weiß-Bildern zeichnete DoP Haris Zambarloukos verantwortlich, der von Szene zu Szene eine Balance zwischen klaren Kompositionen und dokumentarischer Wahrhaftigkeit fand. Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!

PDF-Cover des Downloads "Emotion vs. Ästhetik

Nach dem Blau des Flusses Lagan, dem Grün der Wiesen an dessen Ufer, dem Gelb der Kräne im Hafen Belfasts und vor allem dem immer wiederkehrenden Rot der Backsteinhäuser in den Arbeitervierteln genügt ein Schwenk über eine Mauer – und wir befinden uns im Grau des Jahres 1969. In einer protestantischen Seitenstraße im katholischen Belfast wächst Buddy auf. In kurzen Hosen läuft er durch die staubigen Gassen und Hinterhöfe, schwenkt sein Holzschwert und nutzt einen Mülltonnendeckel als Schild. Hier kennt jeder jeden, alle grüßen sich, lächeln einander an. Auf dem Nachhauseweg hört Buddy Tumult. Eine Gruppe formiert sich vor seiner Straße, eine andere am anderen Ende. Plötzlich fliegt ein Molotowcocktail. Buddy hat Angst. Steine fliegen, beide Gruppen gehen mit Knüppeln und Ketten aufeinander los. Gerade noch rechtzeitig zerrt Buddys Mutter ihn von der Straße. Aber für den Jungen hat sich gerade die Welt verändert.

Kein Kitsch

Wenn Kenneth Branagh ruft, kommen sie alle. Wen schon die Besetzung ins Kino zog, um „Belfast“ zu sehen, der wurde mit Sicherheit nicht enttäuscht. Allen voran der unbedarft erfrischend spielende Jude Hill als Branagh-Alter-Ego Buddy, dann Jamie Dornan als dessen Vater, die grandiose Caitrona Balfe als Mutter und nicht zuletzt Ciaran Hinds und Judy Dench als liebevoll-kauzige Großeltern waren Branaghs Wunschbesetzung. Vor dem Abgleiten des Films in sentimentalen Kitsch bewahren ihn zwei Dinge: einerseits Branaghs intelligentes Drehbuch, zurecht oscarprämiert und die Arbeit seines DoPs Haris Zambarloukos. Der Bildgestalter erdet jeden Schuss im Moment, bewegt nur, wenn es wirklich sein muss und schaut ger- ne in ungewohnten Winkeln auf seine Figuren. Wo der DoP sonst gerne in satten Farben schwelgt und mit Licht wahre Epen zaubern kann, war die Arbeit an „Belfast“ deutlich zurück genommener. Allein schon, weil er schwarz-weiß drehte. [15228]

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