Thomas Eirich-Schneider über Doku-Dreh und Evakuierung im Niger
Free Download: Mittendrin – DoP Thomas Erich-Schneider
von Uwe Agnes,
Im Juli 2023 drehte DoP Thomas Eirich-Schneider für die Dokumentation „On the Border“ im Niger. Aus erster Hand berichtet er von den Dreharbeiten, auf welche Technik er sich verließ und wie ihm und seinem Team die Evakuierung nach dem Militärputsch gelang. Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Worum geht es in „On the Border“ und wie bist du dazu gekommen, dieses Dokumentar-Projekt im Niger zu drehen? „On the Border“ ist ein 90-minütiger Kino-Dokumentarfilm des österreichischen Regisseurs Gerald Igor Hauzenberger. In dem Dokumentarfilm geht es um die Stadt und Region Agadez im Niger, die mitten in der Sahara liegt. Die Gegend ist Touareg-Gebiet und ungefähr so groß wie Frankreich. Dort bildet die EU neue Grenz- und Anti-Terror-Truppen aus und bewacht eine virtuelle Grenze, die Menschenrechte schützen und illegale Migration nach Europa verhindern soll. Es gibt viele verschiedene Entwicklungsprojekte, nicht nur von der EU, immer unter dem Aspekt, wie die Flüchtlingskrise in Europa vor Ort im Niger verhindert werden kann. Das ist die zentrale Frage, um die es immer geht. Agadez ist dabei der Dreh- und Angelpunkt jeder Route nach Norden, also nach Libyen oder Algerien und eine Station, an der jeder vorbei muss, der durch die Wüste will. Viele, die hier durchziehen, wurden auf halber Strecke nach Europa von Schleppern ausgesetzt, im Radar geortet und von internationalen Militärverbänden eingefangen. Die EU hat im Niger eine Milliarde Euro in Ausbildung und Grenzsicherung investiert. Weite Teile der Sahara werden zu einer Hightech-Grenze ausgebaut und von Drohnen überwacht.
Zu dem Projekt bin ich durch die Produzentin Susanne Berger aus Wien gekommen, die mich mit Igor vernetzt hat. Sie hatte mit Corso Film aus Köln zu tun, die wiederum mich kannten. So hat mich Erik Winker für das Projekt empfohlen, weil ich schon im Niger und auch in vielen anderen afrikanischen Ländern und Krisenregionen gedreht hatte. Sie wussten also, dass ich erprobt war, was solche Drehs angeht. Wir sind dann ins Gespräch gekommen, Igor hat mir das Projekt vorgestellt und ich fand es sehr spannend und auch toll, was er für Ansätze hatte. So bin ich dann zum Projekt dazugestoßen. Igor hatte diesen Film schon seit 2018 entwickelt, war auch schon alleine dorthin gefahren und hat gedreht. Der Film ist dann immer größer geworden, hat Fördermittel von verschiedenen Filmfonds und Stiftungen bekommen, es gab Koproduktionen in der Schweiz und Deutschland und so bin ich dann dazu gekommen, als DoP mitzuwirken.[15368]