Was sieht das deutsche Publikum am liebsten im Fernsehen, wenn es um Wintersport geht? Sicher müssen das die alpinen Skirennen sein, wo doch das Können und der Wagemut der Athleten von vielen mit eigener Erfahrung aus dem Winterurlaub eingeordnet werden könnten. Weit gefehlt: Biathlon, nicht gerade Volkssport, ist die meistgesehene Wintersportdisziplin im deutschen TV! Aber vielleicht wäre damit zu rechnen gewesen. Denn immerhin hat es der deutsche Biathlonsport sogar in das James-Bond-Franchise geschafft, und zwar in Gestalt des natürlich fiktiven ostdeutschen Biathlon-Meisters Erich Kriegler, der Roger Moore unter anderem in Cortina d’Ampezzo nach dem Leben trachtet. Knapp 40 Kilometer Luftlinie von dort entfernt fanden Ende Januar in Antholz an vier Tagen in der Südtirol Arena sechs Wettkämpfe des Biathlon-Weltcups statt. Sonniges und kaltes Winterwetter mit viel Schnee bescherte dem Veranstalter, der Internationalen Biathlon Union (IBU) aus Österreich, ideale Bedingungen. Für die internationale TV-Produktion hatte der Rechteinhaber Eurovision Services in Genf über eine schwedische Produktionsfirma NEP Germany aus München als Host Broadcaster beauftragt, die TV-Produktion in High Definition mit Stereoton zu realisieren.
Die Biathlon-Wettbewerbe wurden in etwa 45 europäische Ländern live übertragen. Der Aufwand für die TV-Produktion aus der Südtirol Arena und von der Strecke war mit bis zu 30 Kameras immens und bedurfte einer akribischen Planung, einem viertägigen Aufbau der TV-Technik und den Einsatz eines international erfahrenen schwedischen Regisseurs. Zusätzlich müssen bei Biathlon-Rennen die vielen anfallenden Daten den Zuschauenden plausibel und in Echtzeit im TV-Bild präsentiert werden. Wir haben uns die aufwendige Broadcast-Technik vor und hinter den Kulissen angeschaut und mit den verantwortlichen Experten gesprochen [15299]