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Ein weiterer Bruch

Making of “Cigarbox Blues”: Mesmerizer, Farbpalette und Mood

Heute also der letzte Teil des Making of zu “Cigarbox Blues” aus unserer Ausgabe 3/2017. Dieses Mal mit den Themen Mesmerizer, Farbpalette und Mood.

(Bild: Foto: Maximilian Mundt, Jasmin Gritzka)

MESMERIZER

In der Szene mit der Überdosis Tabletten wollten Kaufmann und Berger einen weiteren Bruch hinzufügen. Hier kam eine normale ZEISS HS-Brennweite, etwas telig, mit einem davor gesetzten Mesmerizer zum Einsatz. “Das war schon heraus fordernd für die Post, weil das Bild – auch wenn man es gerade korrigiert – keine ganz klaren Kanten, keine Schärfe bis zur Unendlichkeit hat.” Das waren Dinge, die laut Berger intuitivvgut gingen, da hierfür keine Zeit zum Testen war. Regisseur Kaufmann erinnert sich an die Herausforderungen unter Zeitdruck: “Nicki (von Tempelhoff, “Derek”) saß da, wir sind gleichzeitig zugefahren, Unschärfe, Mesmerizer, hinten wird abgehängt. Dann ging der Ton nicht. Erst der letzte mögliche Take war on point.”

FARBPALETTE UND MOOD

Wie auch Objektive und Optik-Manipulationen sollten auch die Farben das Innenleben und die Wahrnehmungswelt der Hauptfigur widerspiegeln. Diese Welt sollte wenig leuchtende und bunte Farben besitzen. Die Farbpalette besitzt Erdtöne, wirkt nicht „freundlich“, eher verblasst. Die Texturen sollten Patina besitzen, alt, kaputt und schmutzig wirken. Auch im Szenenbild findet sich diese Palette wieder. Hier wurde auf gesättigte, starke Farben verzichtet. Die Wände wurden oft dunkelgrün gestrichen.

DoP Berger arbeitet mit 3D-LUTs, die teils im Vorhinein entstanden waren, teils am Set erstellt wurden. Deren Grundlage war eine Fuji-LUT. Für jedes Motiv entstand eine eigene LUT, die teilweise noch von DIT Daniel Pieper angepasst wurde. Das ist Berger sehr wichtig, damit sich der Look schon früh beim Schnitt und für die Postproduktion etabliert und nicht erst nach den ersten Abnahmen dazu kommt. Das erspart Produzenten – oder auch Hochschuldozenten – vermeintlich böse Überraschungen.

In der Szene auf der Großen Freiheit konnten grelle Farben nicht vermieden werden. „Aber das war auch ein schöner Bruch, da man plötzlich in diese Welt hineinspringt“, so Berger. Hier verwendete der DoP dann einen Black-Pro-Mist-Filter, um sein Bild zu beeinflussen.

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