Blackmagic Design zeigt mit DaVinci Resove 17 eine neue Version der beliebten Postproduktionslösung. Wir haben nachgesehen, was das Update kann.
Bereits seit einigen Jahren ist DaVinci Resolve bei vielen Produktionen vor allem in der Farbbearbeitung nicht mehr wegzudenken. In der Zwischenzeit hat sich die Farbkorrektur-Software zu einer regelrechten Komplettlösung für Postproduktionen entwickelt. In nur einem Programm sind Tools und Oberflächen für Medienverwaltung, Schnitt, Ton, sowie Effekt- und Farbbearbeitungen integriert.
Mit der Version 17 wurden vor allem viele weitere kleine Helferlein eingeführt und Details verbessert. Im Bereich der Farbkorrekturen gibt es neue HDR-Gradingtools, die eine gezieltere Bearbeitung von einzelnen Helligkeitsbereichen ermöglichen sollen. Auch die bereits vorhandenen Bedienelemente der Primaries-Tools wurden verbessert, so dass keine weiteren Ebenen vonnöten sind. Ein Color-Warper ist nun ebenfalls an Bord. Damit sollen nun Farbkorrekturen besonders einfach anpassen lassen uns natürlich aussehen. Mit einer neuen auf künstlicher Intelligenz basierten Auswahlmaske ist das automatische Tracking von Personen oder Teilen des Gesichts möglich. So können z.B. Hauttöne einfach angepasst werden, ohne dass sich die farbliche Änderung auf das komplette Bild auswirkt. Außerdem hat der Hersteller ein neues Color Management, neue Wipes, eine verbesserte Scope-Darstellung, neue Kurven und neue Plugins implementiert.
In Sachen Tonbearbeitungen wurde ebenfalls vieles erneuert. Herzstück der Änderungen ist der neue Fairlight-Audio-Core, der unter anderem ein flexibleres Ton-Routing und die Verwendung von bis zu 2.000 Ton-Spuren ermöglicht. Auch das Mischen in 3D-Ton-Formaten ist möglich. Besonders für Anwender, die nicht über eine Audio-Console verfügen, soll es jetzt noch einfacher sein, Tonänderungen mit der Maus vorzunehmen. Für professionelle Tonbearbeitungen bietet Blackmagic Design nun auch eine Fairlight Desktop Console und einen Audio Editor an.
Tools für Editoren
Auch beim Edit-Tab, dem für professionelle Editorinnen und Editoren wohl interessantesten Bereich, hat sich einiges getan. Das nun integrierte Smart-Reframe Tool, in ähnlicher Form bereits von Schnittsystemen anderer Anbieter bekannt, passt das Material inhaltssensitiv in Hochformat-Videos an. Ebenfalls ist es nun einfacher, Multicam-Projekte vorzubereiten und Timelines zu verschachteln. Bei Green-Screen-Material entfällt nun auch der Umweg über den Fusion-Tab in DaVinci Resolve. Ein neuer 3D-Keyer ist nämlich direkt aus dem Edit-Tab verfügbar. Eine frisch angeordnete Effekt-Übersicht mit Preview-Funktion macht die Verwendung von Effekten noch einfacher. Dabei können nun aus Fusion vorbereitete Effekte im Cut- oder Edit-Arbeitsraum verwendet werden. Um schnell mehrere Elemente in einem Bild vereinen zu können, steht dem Cutter ein Picture-in-Picture-Tool zur Verfügung, mit dem beispielsweise Übersichten oder Endcards einfach zu erstellen sind. Ohne großen Aufwand lassen sich nun mit neuen umfangreichen Vorlagen Titel und Bauchbinden direkt in ein Projekt hinzufügen.
Außerdem lassen sich in DaVinci Resolve 17 separate Proxy-Medien erstellen, die die Systemleistung erheblich steigern und Projekte mobiler machen. Proxys lassen sich auf ein Sechzehntel der Auflösung reduzieren und in H.264, H.265, ProRes oder DNxHR speichern. Die Erstellung ist intern oder sogar extern durch Tools von Fremdherstellern möglich. Auch bei den Kolloborationstools hat sich einiges getan. Wer sonst mit anderen Kolleginnen oder Kollegen am gleichen Projekt arbeiten wollte, musste auf die Studio-Version von DaVinci Resolve ausweihen. Aufgrund der aktuellen Situation sind die Kollaborations-Features schon in der kostenlosen Version enthalten. So ist es möglich, dass sich jeder kostenfrei die Standardversion herunterlädt und kleine Änderungen direkt bei sich auf dem Rechner anschauen kann.
DaVinci Resolve Speed Editor
Bisher hat Blackmagic Design lediglich ein Editing Keyboard für ungefähr 1.000 Euro angeboten. Nun gibt es zusätzlich den DaVinci Resolve Speed Editor. Dieser neuartige Controller ist auf das Wesentliche reduziert und ist speziell für Arbeiten im Cut-Arbeitsraum gedacht. Trotz der vergleichsweise wenigen Tasten sollen alle wesentlichen Funktionen für den Videoschnitt über die Tastatur möglich sein.
DaVinci Resolve 17 ist gratis auf der Seite von Blackmagic Design derzeit noch als Public Beta herunterzuladen. Die Studioversion bekommt man für 299 Euro. Blackmagic-Chef Grant Petty kündigte außerdem an, wer den Speed Editor kaufe, werde als Einführungsangebot eine Lizenz von DaVinci Resolve Studio gratis dazu erhalten. Die Fairlight Desktop Console ist für 3.525 Euro zu haben. [13963]