Astera ist für akkubetriebene LED-Geräte bekannt. Auf LED-Bars des Herstellers haben viele gewartet. Im vergangenen Jahr war es so weit: Astera meets Wall-Washer. Wir haben die Astera AX2 in unserem Heft 3.2022 unter die Lupe genommen.
Wenn es um akkubetriebene LED-Scheinwerfer geht, ist der bayrische Hersteller Astera nach wie vor eine der ersten Adressen am Markt. Neben Produkten wie den Titan-, Helios- und Hyperion-Tubes erfreuen sich auch die anderen Geräte der Münchner Batteriebefürworter großer Beliebtheit. Mit der AX2-50 und der AX2-100 erweitert Astera die Produktpalette nun auch um den Bereich der LED-Bars und hat zusätzlich eine Menge Zubehör am Start.
Schlankes Design
Die AX2 LED-Bar ist in zwei unterschiedlich großen Versionen erhältlich, wobei die AX2-50, die mit acht einzelnen Pixeln ausgestattet ist, eine Gesamtlänge von 52 cm hat. Die AX2-100, ihrerseits ausgestattet mit sechszehn Pixeln, misst insgesamt 102 cm. Eigentlich sind die Gehäuse der beiden LED-Bars exakt einen und einen halben Meter lang. Die zusätzlichen zwei Zentimeter kommen durch einen Verbindungsmechanismus, den „Connector“ zustande, mit dessen Hilfe mehrere AX2 fest miteinander verbunden werden können. Die LED-Bars wirken mit gerade einmal 6,5 cm Breite und knapp 14 cm Höhe nicht nur äußerst schlank, auch das Gewicht von nicht einmal acht Kilogramm für die lange und knapp fünf Kilogramm für die kurze Version ist gering für akkubetriebe Leuchten dieser Größe. Sowohl die Batterie als auch die Anschlüsse und das Display mit Bedientasten sind in der Ausbuchtung untergebracht, die sich bei beiden Geräte-Versionen mittig an der Hinterseite des Gehäuses befindet.
Über die Anschlussmöglichkeiten ist gar nicht viel zu berichten: Mit jeweils einem PowerCon True 1 und fünfpoligem DMX-Anschluss geht es strom- und signaltechnisch auf der einen Seite hinein und auf der anderen Seite wieder hinaus. Zudem wurden die mit Gummikappen verschließbaren Anschlüsse sowie die Bedientasten, die das Display umgeben, so verortet, dass die AX2 LED-Bar auch im Betrieb problemlos direkt auf der Gehäuserückseite stehen kann. Zusätzlich zu den Tasten, die den Zugang zum Menü der AX2 LED-Bar ermöglichen, sind wie schon bei den Astera-Tubes zusätzliche Knöpfe am Gerät vorhanden, mit denen sich Funktionen wie Farben und Helligkeitswerte einstellen lassen, wenn die Geräte beispielsweise nicht über eine externe Steuerung betrieben werden.
Ein sehr markanter Punkt sticht bei der Betrachtung der AX2 LED-Bar gleich ins Auge: Die Airline-Track-Schienen, die das Produkt an der Unterseite und an einem der Seiten- teile des Gehäuses komplett flankieren. Dies garantiert eine sehr hohe Flexibilität bei der hängenden Montage der AX2 LED-Bars. Das andere Seitenteil wurde aus optischen Gründen bewusst ohne ein solches Montagesystem konzipiert. Astera spricht hier von einer „Kunden-Seite“ und einer „Arbeits-Seite“.
RGBMA als bewährte Kombination
Die AX2 LED-Bars sind mit einer LED-Chip-Kombination bestückt, die sich hinter einer einzigen Linse aus den Komponenten Rot, Grün, Blau, Mint und Amber zusammensetzt und in dieser Form bereits in den meisten Astera-Produkten zum Einsatz kommt. Diese Kombination sorgt für einen sehr hohen Farb- wiedergabeindex mit einem Wert von mehr als 96 und die sehr geringen Abstände der einzelnen LEDs zueinander vermindern das Entstehen von Farbschatten. Die Geräte sind auf Grund der anpassbaren Frequenz zu 100 Prozent für den Film- und Fernsehbereich geeignet. Jede einzelne Diode verfügt über eine Leistung von zehn Watt und hat einen Abstrahlwinkel von ungefähr 21 Grad. Somit kommt die grö- ßere LED-Bar auf eine Leistungsaufnahme von insgesamt 240 Watt, die kleinere Version benötigt mit 120 Watt genau die Hälfte.
Durchdachtes Zubehör
Für die AX2 LED-Bar, insbesondere für die Airline-Track-Schiene, bietet der Hersteller eine Fülle von praktischem Zubehör an. So sind beispielsweise TrackPins (Adapter von Airline- Track-Schiene auf einen großen TV-Zapfen) und TrackHanger (Adapter von Airline-Track-Schiene auf eine Öse) für die hängende Montage an Rohren oder Traversen sowie für die dadurch resultierende Sicherungspflicht vorgesehen. Für den horizontal stehenden Betrieb wiederum gibt es Multifunktionsfüße, die zugleich gut dimensioniert, aber immer noch dezent gehalten sind. Diese Füße werden mit einem Quick-Lock-System in die Airline-Track-Schiene eingeklickt und sorgen nicht zuletzt wegen des tiefen Schwerpunkts der Batterie für einen sehr sicheren Stand.
Darüber hinaus können mit Hilfe der sogenannten FlyBar, die an einem der eingebauten Verbindungsmechanismen befestigt wird, bis zu vier AX2-100 oder acht AX2-50 LED- Bars untereinander gehängt werden und insgesamt zwischen 0 bis 20 Grad geneigt werden. Das Gegenstück dazu, in Form einer entsprechend dimensionierten Bodenplatte, die mindestens zwei, vielleicht sogar bis zu drei AX2-100 vertikal stehend aufnehmen können soll, befindet sich gerade noch in der Entwicklung.
Insbesondere wenn LED-Bars zum Einfärben einer Wand auf dem Boden stehend betrieben werden, kann es sehr schnell dazu führen, dass sie blenden. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, können die AX2 LED-Bar mit unabhängig voneinander montierbaren Torblenden-Flügeln bestückt werden, die sich einfach an jeweils einem Seitenteil des Gehäuses einklicken lassen.
Doch das soll noch nicht alles gewesen sein, denn weiteres Zubehör ist bereits in der Pipeline. So stehen laut Astera ein weiterer Adapter, mit der zwei AX2 horizontal fest untereinander montiert werden können, sowie eine Art Einschublinse, die für einen Abstrahlwinkel in einem Bereich von vierzig bis fünfzig Grad sorgen soll, momentan noch zur Debatte.
Aktives Batterie-Management
Auch die AX2 LED-Bar verfügt über ein aktives Batteriemanagement. So kann bei Akkubetrieb im Vorfeld die benötigte Leuchtdauer festgelegt werden. Hier liegt der wählbare Bereich zwischen einer und maximal zwanzig Stunden. Die AX2 LED-Bar reguliert dann in Abhängigkeit von Ladezustand der Batterie und der gewählten Leuchtdauer automatisch ihre maximale Helligkeit. Die Leuchtdauer kann jedoch auch auf den Betrieb mit maximaler Leistung eingestellt werden, dann hält die Batterie bei voller Ladung und entsprechend intensiver Nutzung bis zu zweieinhalb Stunden. Die Zeit, die eine AX2 LED-Bar braucht, um wieder vollständig geladen zu sein, wird vom Hersteller mit einer durchschnittlichen Zeit von fünf Stunden angegeben, und die verfügbare Akku-Kapazität soll selbst nach dreihundert Ladevorgängen immerhin noch bei ca. siebzig Prozent liegen.
Wie auch schon bei anderen Astera-Produkten üblich, wird es in naher Zukunft auch für die AX2 LED-Bars fertig konfektionierte und fest verdrahtete Cases geben, in denen die Geräte alltagstauglich transportiert und aufgeladen werden können. Das Aufladen muss jedoch aus Sicherheitsgründen bei geöffnetem Case durchgeführt werden.
In der Praxis überzeugend
Astera-Geräte sind bekannt dafür, dass mit geringem Aufwand schnell gute Ergebnisse erzielt werden können, selbst wenn kein externes Steuergerät zur Hand sein sollte. Schließlich lassen sich die neueren Geräte mithilfe der eingebauten Funktionstasten auch ohne irgendeine externe Steuerung mühelos bedienen und brauchen nach dem Einschalten nur wenige Sekunden, um betriebsbereit zu sein. Die AX2 LED-Bar führt diese Tradition fort, glänzt mit durchdachtem Zubehör in gewohnt guter Astera-Qualität und ist darüber hinaus noch mit einer IP65-Klassifizierung uneingeschränkt outdoortauglich. Darüber hinaus ist die Akkuleistung herausragend und das aktive Batterie-Management macht einen wirklich guten Job. Die einzelnen ansteuerbaren Pixel sind gut aufeinander kalibriert und sorgen, an einer Wand stehend, selbst ohne jeglichen Diffusor für eine nahezu streifenfreie Beleuchtung. Die Abbildung ist sogar nach nur wenigen Zentimetern bereits so homogen, dass eher deutlich wird, wenn die Wand selbst nicht ganz streifenfrei ist.
Im Grunde ist der Umgang mit den AX2-LED-Bars vergleichbar mit dem der Titan- und Helios-Tubes, da bei den neuen Geräten sowohl die bewährte RGBMA-Kombination zum Einsatz kommt als auch die gleiche Anzahl von Pixeln zur Verfügung steht. Zwar sind die Betriebsmodi bei den AX2-Produkten etwas neu sortiert, aber glücklicherweise nicht verändert worden. Wer also beispielsweise ein Licht-Setup für eine Steuerkonsole besitzt, wo Titan- oder Helios Tubes vorhanden sind, könnte die Geräte 1:1 gegeneinander austauschen, ohne auch nur eine einzige Nachprogrammierung vornehmen zu müssen.
Somit sind die Einsatzgebiete der AX2 LED-Bars genauso breit gefächert wie die ihrer röhrenförmigen Geschwisterprodukte. Die gebotene Flexibilität wird durch das neue Airline-Track-Schienen- System noch einmal unterstrichen. Zudem sind die AX2 LED-Bars insbe- sondere durch die vollkommen kabellose Betriebsmöglichkeit eine gute Wahl, wenn es wirklich schnell gehen muss, besonders sauber aussehen soll oder aus irgendwelchen Gründen keine Leitungen verlegt werden können: ein gelungenes Produkt. [15055]