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Das war die 50. Ausgabe der Messe!

IBC 2017: Bessere Stimmung in Amsterdam

Die IBC 2017 ist vorbei. Erste Hotels für 2018 schon ausgebucht. Immer noch ist die Branche stark in Bewegung. Doch im Amsterdam von 2017 schaute man in lächelnde Gesichter. Trotz Regenwetter.

Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen in den hohen 20ern. Das war sie, die IBC. Leider die im letzten Jahr. Wer 2017 schon am Donnerstag zur 100-Jahr-Feier von ARRI nach Amsterdam anreiste, wurde von Dauerregen und empfindlich kühlen Temperaturen empfangen. Immerhin lieferte ARRI ab. Die bisher größte Jubiliäumsfeier des deutschen Filmtechnikunternehmens mit rund 1000 Gästen aus aller Welt fand im beeindruckenden EYE Filmmuseum einen angemessenen Ort. Das offizielle Programm war erfrischend kurz. Sicher auch, weil damit zu rechnen war, dass viele früh die Segel streichen, um nicht mit einem Mordskater in fünf Tage Messe zu starten.

Die IBC selbst wurde immerhin schon 50 Jahre alt. Hier fiel positiv auf, dass es keine große Selbstbeweihräucherung auf Eigenfeiern gab. Stattdessen hatte man ein paar Programmpunkte, wie die Awards, zum Jubiläum etwas aufpoliert. Zum Jubiläum gab’s dann auch einen neuen Besucherrekord.

Die großen Neuheiten waren es nicht, die das Bild der IBC prägten. Die Sony VENICE und die Panasonic AU-EVA1 waren vorab schon präsentiert worden, was sie können und nicht können ist bekannt. ARRI selbst blieb seiner Linie treu und präsentierte nichts Unausgegorenes, nur weil man 100 wurde und weil Messe ist. Auch die anderen Kamerahersteller übten sich in Zurückhaltung. RED feierte zwar, doch einen Stand suchte man auf dem Parkett, wie auch auf der NAB im April, vergebens.

Vielmehr war es eine Messe, die viele Lösungen für Bestehendes bot, viel Tweaking von Ausrüstung oder interessante, strategische Kooperationen. Die Frage ist ja heute nicht, mit welcher Kamera ich denn um Gottes Willen drehen soll. Die Auswahl ist sehr breit. Und wird immer breiter. Die Frage ist, wie ich mein Bild beeinflusse? Wie kann der DoP, der EB-Kameramann heute seine Vision, seine Ideen umsetzen? Wie das entstehende Material beeinflussen, ob beim Dreh durch die Wahl des Objektives oder in der Postproduktion durch das Colorgrading? Oder gar mit einem Objektiv, das – salopp formuliert – mit der Postproduktion spricht, wie das ZEISS CP.3 XD?

Die ZEISS-XD-Reihe wird seit Anfang September ausgeliefert und war schon auf der NAB Show vorgestellt worden. Doch kleine Dinge dieser Art waren es, die auf der IBC 2017 aufhören ließen. So der Speedmount von Hanse Inno Tech und Store ABT, der für DSMC2-Kameras höhere Flexibilität beim Einsatz von EF-Mounts bringt. Oder das schonmal vorab vorgestellte Edius 9 von Grass Valley, das einen schnellen Workflow mit HDR-Material exerziert und damit vielleicht ähnlich vorlegt, wie vor einigen Jahren, als es – übrigens deutlich vor der AMA-Funktion von Marktführer Avid – das native Arbeiten mit unterschiedlichem Codec-Material beherrschte. Aber auch Avid selbst legte wieder nach. Das Unternehmen hat sich erfolgreich vom Image des Editingsystem-Anbieters gelöst und ist mittlerweile zum Serviceprovider für Content-Distribution avanciert.

In diesem Jahr sah man in fröhliche Gesichter. Der Wandel geschieht noch immer in einer Geschwindigkeit, die Angst machen kann. Es gibt Bereiche, in denen altbekannte Jobs sich verändern werden. In der IP-Übertragung wird der Bildmischer mit dem IT-Fachmann verschmelzen. Doch es werden neue Berufsbilder entstehen. Das haben wir in den letzten Jahren erlebt. Der Materialassistent wurde zum Data Wrangler, der DoP hat im Digital Imaging Technician einen neuen Kollaborateur an die Seite bekommen. Das wird fortschreiten.

Insofern war der Regen von Amsterdam 2017 in seiner metaphorischen Bedeutung auch für die Zukunft der Branche bedeutsam. Er macht einem im Moment das Leben schwerer. Aber er schafft auch die Möglichkeit, damit Neues wachsen kann. Wir sind gespannt auf das nächste Jahr.

Sehen wir uns?

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