Anzeige
Anzeige
DoPs Jan und Jens Weiss drehen mit SIGMA High Speed Zoom in LED-Volume

Lichtstark im Volume

Die jüngsten Dreharbeiten des DoP-Zwillingsgespanns Jan und Jens Weiss im Brixwork-LED-Volume erweiterten ihre technischen Fähigkeiten und kreativen Horizonte. Wir haben von ihnen für unser Heft 1–2.2025 erfahren, wie ein optimierter Workflow und ein lichtstarkes SIGMA High Speed Zoom dabei halfen, ihren Automotive-Content zu realisieren.

DoP Jan Weiss mit SIGMA High Speed Zoom
Foto: offline.studios

Die Pandemie als Chance: Jan und Jens Weiss, nicht nur Brüder, sondern sogar eineiige Zwillinge, gelang während des Corona-Lockdowns eine bemerkenswerte Transformation. Als Influencer schlossen sie sich bildlich gesprochen zuhause ein und traten nach zwei Jahren als marktreifes DoP-Gespann wieder vor die Tür, ohne jemals eine formale Ausbildung im Bereich der Bildgestaltung absolviert zu haben. „Während andere Ausflüge gemacht haben, haben wir Tag und Nacht am Monitor gesessen und uns alles Mögliche über YouTube beigebracht“, erinnert sich Jan Weiss. „Dabei gab es auch viel Learning by Doing. Unser Hauptprinzip war immer: Schauen, wo es Leute gibt, die schon da sind, wohin wir wollen. Die haben wir uns dann als Mentoren gesucht, um Wissen und Expertise aus erster Hand zu gewinnen. So konnten wir ziemlich schnell Fortschritte machen, ohne jahrelanges Trial-and-Error – und ohne dabei viel Geld zu verbrennen!“

Ursprünglich hatten Jan und Jens Weiss ein duales BWL-Studium begonnen, jedoch bereits während der Ausbildung gemerkt, dass zahlengetriebene Arbeit und „Anzüge tragen“ doch nicht so ganz ihre Welt waren. „Wir haben uns beide als zwar logisch denkende, aber trotzdem kreative Köpfe verstanden und wollten deshalb nicht unser gesamtes Berufsleben im Angestelltenverhältnis verbringen“, sagt Jens Weiss. „Nach unserem Studium sind wir erst einmal für drei Monate auf Reisen gegangen. Während dieser Zeit haben wir unser Influencer-Dasein auf Instagram gestartet, indem wir unsere Reisefotos geteilt haben. So haben wir auch unsere ersten Kooperationspartner gefunden – da haben wir noch klassisch Produkte in die Kamera gehalten! Irgendwann kamen dann die ersten Anfragen von Kundenagenturen, die fragten, ob sie unsere Bilder auch anderweitig nutzen könnten. Wir haben natürlich gesagt: Ja, klar, gerne! So kamen nach und nach die ersten Anfragen für Kampagnen, Social-Media-Kampagnen und Videos.“

Lokale Kunden, globale Marken

Danach arbeiteten die Brüder in Teilzeit bei einer Werbeagentur wo sie gemeinsam den Instagram-Kanal von­ Hyundai Deutschland betreuten, der in dieser Zeit von 13.000 auf 80.000 Follower wuchs. Danach ließ der Einstieg in den Automotive-Sektor nicht mehr lange auf sich warten, nachdem initial ein Mercedes-Autohaus in Heilbronn die Dienste der beiden für die Content-Erstellung nutzte.

„Irgendwann kam dann Mercedes selbst und hat gefragt ,Wir sind beeindruckt, dass ein regionales Autohaus so gute Videos hat! Wollt ihr nicht auch mal für den Konzern arbeiten?‘ So sind wir immer tiefer in die Automobilbranche hineingerutscht, die inzwischen etwa 80 Prozent unseres Geschäfts ausmacht“, erläutert Jan Weiss. „Wir erstellen für fast jeden Hersteller in irgendeiner Form Content, vor allem für Social Media, aber auch für größere Kampagnen und den Business-Bereich. Nebenbei produzieren wir auch eine Menge TikTok-Content, sowohl für Unternehmen als auch für unseren eigenen Account. Dadurch ist unser Alltag ziemlich bunt und reicht von Social Media über Bildbearbeitung bis hin zur Videoproduktion.“

Zusätzlich dazu haben sich die beiden ein weiteres Betätigungsfeld mit dem Einsatz von FPV-Drohnen erschlossen, die sie nicht nur selbst mit bis zu 180 km/h durch die Luft steuern, sondern auch selbst entwickeln und bauen. Dabei achten sie besonders darauf, dass die Spezifikationen der Drohnen ausreichen, um auch Cine-Kameras und Cine-Objektive damit zu fliegen.

Brixwork LED-Volume
Jan und Jens Weiss drehten in Plalamedias Brixwork LED-Volume. (Foto: offline.studios)

Ab ins Volume

Der stetigen Erweiterung ihrer Kenntnisse räumen die Zwillings-DoPs eine hohe Priorität ein und denken sich zum Kennenlernen neuer Technologien und Workflows gerne hin und wieder Projekte aus, bei denen sie neue Erfahrungen sammeln können. Dabei greifen Jan und Jens Weiss bevorzugt auf ihr weites Netzwerk an Kontakten in der Branche zurück.

„Wir haben uns ja von Anfang an Mentoren gesucht, um uns weiterzuentwickeln“, erläutert Jan Weiss, „und Florian Wolf, unser Mentor für Colorgrading und DaVinci Resolve, arbeitet eng mit der Plazamedia in Ismaning zusammen, um im Brixwork Studio neue kreative und technische Ansätze sowie Möglichkeiten der Virtual Produktion zu entwickeln. Das ist eine LED-Stage, die sowohl für Extended oder Augmented Reality, aber auch als auch als 3D Virtual Production Stage genutzt werden kann.“

Das 360 Quadratmeter große Studio mit insgesamt 130 Quadratmetern hochauflösenden LED-Panels ist seit Februar 2023 am Markt und wurde mit Unterstützung von Daniel Silber, Senior Executive Creative & Solutions bei Plazamedia, prinzipiell für das freie Non-Profit-Projekt zur Verfügung gestellt. Doch was drehen? Die Weiss-Zwillinge besannen sich auf ihre Kernkompetenz Automotive und konzipierten mit Motion Graphic Designer Dennis Götz und Florian Wolf einen Videoclip mit einem Ford Ranger.

Pre-Production und Set-Technik

In einem ersten Schritt wurden die die 2D- und 3D-Hintergründe für das LED-Volume in der Unreal-Engine und mit After Effects entwickelt. Für die 3D-Anwendung wurde im Volume das MO-SYS Tracking-System eingesetzt. „Nach der kreativen Konzeptphase konnten wir dank der genauen Previsualisierung und Lichtplanung den Dreh gut vorbereiten“, so DoP Jan Weiss. „Alle Studios von Plazamedia stehen dafür in Unreal zur Verfügung. So konnten wir die komplette Lichtsetzung, die Positionierung des Fahrzeugs und die Bespielung der LED-Wand im Vorfeld genau planen.“

„Es ist wirklich sinnvoll, bereits in dieser frühen Phase wie auch direkt beim Dreh einen erfahrenen Coloristen einzubinden“, ergänzt Jens Weiss. „So kann man den finalen Look nicht nur planen, sondern auch gezielt entwickeln. Viele Arbeitsschritte, die sonst erst in der Postproduktion stattfinden würden, wie etwa die Gestaltung des Looks und das „Look and Feel“ der Unreal-Welten, werden so schon in der Planungsphase umgesetzt. Damit verlagert sich die Arbeit zwar stärker in die Preproduction, aber gleichzeitig wird so die Postproduction deutlich schlanker.

Von den vorhandenen Kameras passte die RED KOMODO am besten zur Anforderung, da bei der Produktion mit Kameratracking Genlock möglich sein musste. Die S35-Kamera war ­ bereits bei Jan und Jens Weiss im Bestand und bot sich damit als kostengünstige Variante an. Gedreht wurde in 6K RAW, um sich die Möglichkeit offenzuhalten, das Material später ohne Qualitätseinbußen für Social Media auf 9:16 croppen zu können. Für Einstellungen mit 2D-Hintergünden kam zusätzlich eine Sony FX3 zum Einsatz.

„Genauso hätte das Setup natürlich mit einer ARRI ALEXA oder einer Canon C400 funktioniert. Wir wollten das Projekt allerdings nicht unnötig mit hohen Kosten belasten. Deshalb setzen wir schon seit langem auf die RED KOMODO, vor allem wegen des globalen Shutters, der sich auch hervorragend für FPV-Flüge eignet“, führt Jan Weiss aus.

Das SIGMA 18-35mm T2 High Speed Zoom mit RED KOMODO undMO-SYS Tracking-System
Das SIGMA 18-35mm T2 High Speed Zoom mit RED KOMODO und MO-SYS Tracking-System (Foto: offline.studios)

SIGM High Speed Zoom

Um kontrollierte Kamerabewegungen im Zusammenspiel mit den Tracking-Kameras zu erleichtern, drehten die beiden DoPs überwiegend von einem Slider. Dabei kam ihnen zugute, dass sie sich bei der Optik für ein SIGMA 18-35mm T2 High Speed Zoom entschieden hatten. Das Zoom-Objektiv bietet einen minimalen Objektabstand von 28 Zentimetern und einen Bildwinkel von maximal 67,8 Grad, was in der Kombination dynamischen Content garantierte. Längere Brennweiten waren im LED-Volume wegen der begrenzten Größe nicht erforderlich, so dass die weitwinklige Zoom- Optik als einziges Objektiv am Set ausreichte.

Beeindruckt zeigen sich die beiden DoPs von den Abbildungseigenschaften der SIGMA High Speed Objektive. „Wir haben schon viel mit Cine-Objektiven gedreht, und die SIGMA-Optiken sind einfach extrem scharf“, sagt DoP Jens Weiss. „Ein weiterer entscheidender Punkt war die Lichtstärke. Wir haben fast ausschließlich mit der LED-Wand und dem Reflection Panel, einer mobilen zweiten LED Wand, als Lichtquelle gearbeitet und dank der hohen Lichtstärke der SIGMA High Speed Zooms konnten wir im Volume hervorragend mit dem 18-35er arbeiten. Das liefert nicht nur Lichtstärke, sondern auch eine beeindruckende Schärfe. Und wenn man schon alles in 6K dreht, war uns die Schärfe des Objektivs natürlich besonders wichtig. Genau das haben die SIGMA-Linsen einwandfrei gewährleistet. Auch die Verarbeitung der Objektive überzeugt mich. Die Haptik ist großartig, vor allem, wie sich die Blende einstellen lässt.“

Sein Zwillingsbruder Jan sieht das ähnlich. „Was ich an SIGMA-Optiken generell schätze, ist das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Qualität, die man für den Preis bekommt, ist einfach erstklassig und liegt deutlich über dem Branchenstandard. Ich denke mir oft, wenn ich eine Kamera habe: Brauche ich wirklich ein teures Cine-Objektiv, oder reicht ein wesentlich günstigeres, das genauso gut ist? Da punktet SIGMA einfach jedes Mal.“

Das Drehteam im Brixwork-Studio
Das Drehteam im Brixwork-Studio: vorne Jan Weiss, Hoang An-Do, Jens Weiss, Florian Wolf und Dennis Götz, dahinter Jan Bargallo Deike, Maximilian Gillich und Adrian Gross (Foto: offline.studios)

Automotive Zukunft

Wie erhofft haben die Dreharbeiten im Brixwork-LED-Volume den gestalterischen Horizont der beiden DoPs einmal mehr erweitert. „Zuerst konnten wir uns das Ganze überhaupt nicht richtig vorstellen“, resümiert Jan Weiss. „Natürlich hatten wir viele Absprachen im Vorfeld – in welchen Setups wir drehen würden und wie es ungefähr aussehen könnte. Aber selbst nach etlichen Erklärungen hatten wir noch nicht wirklich verstanden, wie das Ganze funktioniert. Als wir dann vor Ort waren, mussten wir uns erst einmal orientieren: Wie arbeite ich mit dem vorhandenen LED-Licht? Brauche ich zusätzlich externes Licht? Hier spielte natürlich unser lichtstarkes SIGMA High Speed Zoom eine Rolle.“

Der große Vorteil an Produktionen in einem LED-Volume zeigt sich für die Weiss-Zwillinge besonders im Vergleich zu ihren anderen Auto-Produktionen. „Normalerweise werden dafür vier bis fünf Autos an die entlegensten Orte der Welt verschifft – und das kostet viel Geld. Außerdem ist alles wetterabhängig: Wenn man den perfekten Sunrise will, hat man nur eine Stunde Zeit zum Drehen. In einem LED-Studio hingegen kann ich die Szenen so lange spielen, wie ich will, und habe die Freiheit, auch im Winter in Deutschland Content zu erstellen“, fasst DoP Jens Weiss seine Erfahrungen zusammen.

Beide zeigen sich offen dafür, ihre Erfahrungen bei den Dreharbeiten im LED-Volume auch auf Gebiete außerhalb ihrer automotiven Nische auszudehnen und zukünftig auch andere Sujets und Formate mit virtueller Produktiontechnik zu realisieren. „Gerade was Livestreaming betrifft, kann man da sehr viel machen“, schwärmt Jan Weiss. „Man könnte da mit wesentlich weniger Aufwand als mit Greenscreen ganze Shows produzieren. Auch Präsentationen, so wie man sie etwa von den Apple Keynotes kennt, kann man da wirklich einfach umsetzen.“ [15511]

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.