“Warum gibt’s eigentlich nicht …?” So fangen viele Entwicklergespräche an. Viele sind dann auch schnell vorbei, weil es gute Gründe gibt, warum es das nicht gibt. Patrick Centurioni ließ sich davon nicht abhalten. Er wollte einen verbiegbaren Slider. Diesen stellte er mit seinem Team auf der NAB Show 2017 vor.
“Mach die Biege!”, hieß es in den 1980er Jahren, wenn jemand fort geschickt wurde. Beim Waterbird MultiSlider hofft man eher, dass er eine Weile bleiben wird. Bisherige Slider hatten die Einschränkung entweder eine gerade Strecke oder eine Kurve fahren zu können. Patrick Centurionis Entwicklung kann beides, sogar stufenlos verstellbar.
Grundlage sind zwei flexible Schienen, auf denen der Schlitten sitzt. Durch Zwischensegmente erhält die Schiene ihre Stablisierung. Links und rechts sind diese durch Metallklemmen arretierbar, wodurch der Halbkreis in jeder Position fest gestellt werden kann. Eine S-Form ist nicht möglich. Centurioni erklärt, warum: “Die gerade Linie soll schnell und einfach erreicht werden. Deshalb ist eine Richtung gesperrt.” Der kleinste, mögliche Radius ist 50 Zentimeter, die Länge der Tracks ist variabel, je nach Kundenwunsch. Aktuell werden vorgefertigte Längen in 80, 120 und 150 Zentimetern angeboten. Zur Ausstattung gehören ein 8,5 Zentimeter langer Kameraschlitten, auf dem DSLRs und kleinere Kameratypen Platz finden. Ein Micro-Step-Motor mit Gurtantrieb ermöglicht sehr ruhige Bewegung.
Mit dem Controller sind unterschiedliche Gewschwindigkeiten und Speed-Ramps sowie Time-Lapse-Aufnahmen für
Fotografen möglich. Die Bewegungen sind dadurch exakt reproduzierbar. Die Kontrolleinheit wird über eine mobile App für iOS und Android per Bluetooth angesteuert. Eine Kontrolle über einen Windows-PC per USB soll ab Ende 2017 möglich sein. Am Controller sind Anschlüsse für manuelle Ansteuerung des Auslösers für Time-Lapse und Fokus sowie für manuelle Kontrolle über ein Potentiometer, Lampenanschluss und Anschluss für eine weitere Kamera verfügbar. Das Gerät ist 65,5 mm x 59,6 mm groß, wird per Standard-12V-Anschluss mit Strom versorgt.
Die Standard-Versionen im Shop kommen mit Kontroll-Einheit, Motor und App, einem Softcase, optionalem Kamerakabel sowie drei Beinpaaren und Akkupack. Preise stehen noch nicht fest, ab dem Sommer 2017 soll das Gerät ausgeliefert werden. Mehr Informationen dazu auf der Webseite des Herstellers Waterbird.