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Canon EOS R1 und Canon EOS R5 II im Test (1)

Neue Spitze

Mit der EOS R1 und der EOS R5 II stellt Canon gleich zwei Kameras auf einmal vor. Erst demnächst werden die neuen Oberklasse-DSLM auf den Markt kommen. Vorab konnten die neuen Kameras einen Tag lang in der Praxis ausprobieren. Was können die neuen Modelle, für wen sind sie geeignet und was waren unsere ersten Erfahrungen?

Sven Kubeile mit Canon Kamera und Objektiv
Foto: Paule Porter

Als Canon uns einlud, nach München zu einer exklusiven internationalen Produktvorstellung zu kommen, musste man nur einen kurzen Blick auf Canon Rumors werfen, um zu ahnen, dass es um die neue R1 und die R5 Mark II gehen würde. Insgesamt waren 140 Journalistinnen und Journalisten aus ganz Europa dabei, auch einige Content Creators, YouTuber und Influencer. Ungefähr eine Woche vor der offizieller Vorstellung der neuen Kameras organisierte Canon neben dem sehr vielseitigen Event auch alle individuellen Anreisen und die Verpflegung – was nicht gerade einfach war an einem Tag, an dem ein EM-Spiel in München stattfand.

In München angekommen erfolgte abends eine ausführliche Präsentation von hochrangigen Canon-Mitarbeitenden zu den neuen Kameras mit anschließendem Dinner. Bereits an dieser Stelle war schon allgemeine Begeisterung zu den neuen Kameramodellen spürbar. Wohlbemerkt fand die neue R5 II einen überdurchschnittlichen Anklang und das, obwohl da noch niemand die neuen Modelle in die Hand nehmen konnte.

Technische Übersicht

Die neue EOS R1 führt wie die Nomenklatur nahelegt die Reihe der Canon-1er-Kameras fort. Als erste spiegellose Kamera dieser Serie soll sie für kompromisslose Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit stehen und wie zuvor weitestgehend Profis in den Bereichen Sport- und Agenturfotografie abholen. Somit verfügt die Kamera ähnlich wie die R3 über einen 24,2 Megapixel großen rückseitig belichteten Stacked-CMOS-Sensor, der nun noch weniger Rolling-Shutter-Artefakte zeigen soll. Faktisch ist die Auslesegeschwindigkeit so schnell, dass der elektronische Verschluss schneller ist als mit einem mechanischen Verschluss. Dadurch ergibt sich auch eine Blitzsynchronzeit von 1/400 Sekunde.

Neu ist auch die Anordnung der Pixel, die eine schnellere Fokussierung bei unterschiedlichsten Motive ermöglichen sollen. Die neue Imaging Plattform beinhaltet zusätzlich zum DIGIC-X-Bildprozessor einen weiteren DIGIC-Accelerator, der hohe Geschwindigkeiten, KI-Bearbeitungen sowie Deep Learning für den Autofokus unterstützt. Bei speziellen Sportarten wie Fußball, Volleyball und Basketball kann die Kamera anhand des Balls bei den Personen mitgehen und verstehen, wo gerade die Action stattfindet. Auch lassen sich priorisierte Personen abspeichern.

Mit 40 Bildern RAW in der Sekunde bei voller AF-Unterstützung soll eine hohe Treffsicherheit gewährleistet sein. Manuelle Serienbildraten werden aber auch unterstützt. Lightroom-Fans werden sich darüber hinaus freuen, dass künftig die Qualität der bearbeiteten Fotos steigen dürfte, da bald ein DPP-Plug-in verfügbar sein wird, womit die Interpretation der Sensordaten und die Entrauschung deutlich verbessert werden sollen.

Videoseitig kann 6K RAW intern auf die beiden CFexpress Typ B Karten geschrieben werden, alternativ auch oversampled 4K. 6K ist in 12-bit Canon RAW verfügbar, in 4K stehen auch die aus der Cinema-Reihe bekannten XF-AVC- und XF-HEVC-Codecs zur Verfügung. Eine ProRes-RAW-Ausgabe über den integrierten Fullsize-HDMI-Port ist ebenso möglich wie eine interne Proxy-Aufnahme.

Manabu Kato von Canon präsentiert die EOS R5 II.
Manabu Kato von Canon präsentiert die EOS R5 II. (Foto: Sven Kubeile)

Die R5 II teilt sich das meiste an technischem Innenleben mit der R1. Anders ist allerdings der Sensor. Denn hier ist ein stabilisierter 45-Megapixel-Sensor verbaut, der nun auch ein BSI-Stacked-Sensor ist. Damit ist die Kamera auch deutlich unanfälliger für Rolling-Shutter-Artefakte und für das Fotografieren mit elektronischem Verschluss gemacht. Auch das Fotografieren mit Blitz und elektronischem Verschluss ist möglich, wobei hier längere Synchronzeiten als bei der R1 auftreten.

Neu ist auch der Akku LP-E6P. Die Kamera an sich ist zwar sparsamer geworden, benötigt aber für bestimmte Modi und Serienbildgeschwindigkeiten das neue Akkumodell, um die Leistungen abrufen zu können. Auch die R5 II hat noch mit Überhitzung zu kämpfen, allerdings deutlich weniger als das Vorgängermodell, denn die R5 II verfügt über eine neue passive Kühlstruktur. Für Videoproduktionen gibt es einen zusätzlichen Akkugriff mit Lüfter, der die Kamera aktiv kühlen kann und die Betriebszeiten verlängert.

Beide neuen Sensoren sind stabilisiert und können nun deutlich mehr ausgleichen als etwa die R3. Aus der R3 übernommen wurde der Eye-Control-Autofokus, bei dem die Kamera überprüft, wohin der Nutzer beim Fotografieren blickt, allerdings in einer verbesserten Version, die deutlich mehr Szenarien mit einer höheren Aktualisierungsrate abdecken soll.

Der Sucher in der R1 ist mit knapp neuneinhalb Megapixeln überdurchschnittlich hoch aufgelöst und verfügt über eine 0,9-fache Vergrößerung, wodurch das Bild sehr groß vor dem Auge erscheint. Endlich bei beiden Kameras an Bord: die Möglichkeit mit Canon Log 2 aufzunehmen, um den maximalen Dynamikumfang zu erhalten und die Kamera in Produktionen mit bestehenden Cinema-EOS-Kameras einzubinden.

In der Praxis

Schon um 8 Uhr morgens stand für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Konferenzraum des Hotels je eine fertig gepackte Tasche mit den neuen Kameramodellen bereit. Jede Person erhielt für die Dauer eines Tages eine EOS R1, eine R5 II sowie ein RF 24-70 nebst Speicherkarten. Damit man aber nicht mit den Vorserienmodellen durch das ganze Hotel laufen musste oder die neuen Kameras nur im Zimmer ausprobieren konnte, ging es mit Reisebussen zu einer Basketballhalle, in der zunächst alle auf beiden neuen Kameramodellen geschult wurden. Danach standen dann ein Basketball- und ein Breakdance-Szenario mit entsprechenden Profis für Demo-Zwecke zur Verfügung.

Zusätzlich gab es eine Bar-Szenerie für Videotests und einen Outdoorbereich für Porträt-Shooting-Situationen. In der. Halle gab es dann noch Möglichkeiten, zusätzliche Canon-Optiken zu testen. Hier konnten wir das RF 100-300 2.8 an der R1 beim Basketball testen, was viel Spaß bereitete. Beide Kameras lagen sehr gut in der Hand und taten bis auf wenige Ausnahmen, die aber bei Vorserien-Modellen kein Grund zur Sorge sind, das, was man von ihnen verlangte.


Lesen Sie hier morgen, wie sich Canon EOS R1 und R5 II in der Praxis geschlagen haben!


 

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