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Rock'n'Roll

Rap-Battle Per Zufall: Unterwegs mit der RED Epic-W (1/2)

Keine Marke setzt so sehr auf ein Rock’n’Roll-Image wie RED Digital Cinema. Also holten wir für unsere Ausgabe 6/2017 ein Rock’n’Roll-Team, um mit der neuen RED Epic-W eine Rock’n’Roll-Challenge zu drehen. Na gut, es war eine Rap-Challenge. Aber getestet haben Stefan Glückstadt und Philipp Ritterbusch die erste Kamera mit IPP2 trotzdem.

Kameramann Philipp Ritterbusch mit der RED Epic-W im Hamburger Hafen.
Kameramann Philipp Ritterbusch mit der RED Epic-W im Hamburger Hafen. (Bild: Foto: Stefan Glückstadt )

Tag 1. Ein Donnerstag. Ich sitze mit Stefan im Büro. Es klingelt an der Tür. An der Straße steht ein weißer Sprinter mit orangem Logo. Zwei Minuten später ist der FedEx- Mann wieder in sein Gefährt gestiegen und davon gebraust. Vor uns stehen nun zwei schwarze Hartplastikkoffer. Darin: Eine RED-Epic-W Helium 8K. Wir werden diesen unfassbar geilen S35 Sensor probelaufen und den Workflow von IPP2 testen. Wir checken den Inhalt und starten gleich direkt zu MBF-Filmtechnik in die Kedenburgstraße. Detlef Lutz erwartet mich schon mit einem Satz Hanse Inno Tech Celere Highspeed Optiken 25 mm bis 85 mm. „Großartig!“

Zum ersten Mal drücken wir den Power-Knopf. Wir haben im vergangenen Jahr mit der RED Epic Mysterium X einen Kurzfilm namens „Chamber Games“ gedreht. Schon jetzt beim Laden bemerke ich den krassen Unterschied zur Epic-W: Die Epic-W ist viel intuitiver und kompakter. Der Touchscreen Monitor wird angeschraubt ohne Kabel, der SWIT Akku wird am V-Mount angeklickt, fertig! Jetzt stört auch der Akku nicht mehr vor der Menüführung, die RED Epic Mysterium hatte noch einen separaten V-Mount der immer im Weg war. Auch die Einarbeitung in die Epic-W ist total easy und benutzerfreundlich. Wenn ein unerfahrener Filmer jetzt in der „Budget-Lotterie“ gewinnt und sich für seinen fünfminütigen Kurzfilm eine RED gönnen möchte, könnte er die Epic-W ohne Probleme leihen und auch verstehen.

Noch kleiner, noch schneller einsatzbar: RED Epic-W
Noch kleiner, noch schneller einsatzbar: RED Epic-W (Bild: Foto: Stefan Glückstadt )

Die Menüführung ist simpel, ISO, Weißabgleich, FPS, Auflösung, RED Code; alles im oberen Bildrand sofort bedienbar. Sie kann 8K leisten, 2.4:1 Auflösung bis 30 fps. Die bis zu 275 MB/s Datengeschwindigkeit braucht sie da auch. RED behauptet, sie schaffe 16.5 Blendenstufen Dynamikumfang. Dennoch ermöglichen der Formfaktor und die Vereinfachung des Andockens von Zubehör einen enorm schnellen Start und vor allem das uns so nahe liegende „Run & Gun“-Drehen.

Wir bedanken uns beim MBF-Team und fahren los. In Richtung Schanze. Hier soll gedreht werden. Wo soll man in Hamburg zum Eindrücke Sammeln sonst hin? Aber vorher müssen wir etwas essen. Wir laufen also mit den zwei Koffern in einen kleinen Dönerladen und bestellen uns etwas zu essen. Neben uns sitzt ein Typ in Adidas-Montur und starrt uns schmatzend an, während er seinen Döner isst. „Hast du nukleare Startcodes dabei oder was?“, fragt er mich. „Nee“, sage ich, „das ist ‘ne Kamera, wir wollen in der Schanze ein bisschen rumlaufen und aufnehmen.“ Bei ihm scheint es Klick zu machen. „Nzoch, Digga, scheiß‘ mal auf die Schanze und komm‘ lieber mit mir mit. Ich muss noch ein Battle-Rap-Video für‘s Viertelfinale vom DVT drehen“.

DVT? Ein VideoBattleTurnier im Netz, in dem sich Rapper per Video bekriegen. Stefan und ich gucken uns an. Ganz ehrlich: Wir haben voll Bock drauf! Wir essen, bezahlen und laufen dann los. Unser neuer Kumpel stellt sich vor. Er ist Rapper und nennt sich DZM, das steht für „Der zweite Mensch“. Wir steigen in seinen VW und fahren los. Es geht quer durch Hamburg bis wir in Hochkamp angekommen sind. Wir halten vor einer prachtvollen, riesigen Villa mit großem Tor und werden von einem Typen in einem lilafarbenen Pulli begrüßt. Er heißt Dima und ist der Turnierleiter des DVT (Dimas Video Turnier), außerdem featured er in dieser Runde DZM.

Wir betreten die Villa, alles ist mit prunkvollem Marmor ausgelegt, und laufen bis nach hinten in den Garten. Hier will DZM drehen. Endlich Action! Ich baue das 25-mm-Objektiv an die Kamera und dazu die Mattebox. Ein ND Filter 1,2 sollte reichen, die Sonne scheint durch den bedeckten Himmel. Die Kamera startet zügig, im Vergleich zur RED Mysterium sogar gefühlt einige Sekunden schneller, das ist besonders gut für diese Point-and- Shoot-Drehs, die man normalerweise nicht mit einer RED macht.

Philipp Ritterbusch im Proberaum mit dem Celere HS 25 mm von Hanse Inno Tech aus dem Verleih der Hamburger MBF.
Philipp Ritterbusch im Proberaum mit dem Celere HS 25 mm von Hanse Inno Tech aus dem Verleih der Hamburger MBF. (Bild: Foto: Stefan Glückstadt )

Menüführung und Touchscreen sind super intuitiv. Rasch den 7000-K-Weißabgleich eingestellt, ISO 200 ausgewählt. Dann überlege ich. Welche Auflösung nehme ich, und damit auch, welchen Codec? Immerhin sind mittlerweile ProRes und DNxHD möglich. Nicht zu verachten für die Postproduktion. Allerdings wollen wir ja auch den IPP2- Farbraum beurteilen. Da ist Redcode schlauer. Aber was haben die Jungs denn mit dem Video später vor?

DZM erzählt mir, dass sein Gegner sein Rap-Video mit seinem Handy vom Computer-Bildschirm abgefilmt habe. Ich werfe einen Blick auf die RED Epic-W. „Ok“, sage ich, „also drehen wir mit 4K, Widescreen.“ Und ich füge noch hinzu: „Alles andere wäre ein Overkill. Redcode 8:1 reicht auch.“ Die Bedienung und Kameraführung ohne Shoulderrig ist auch angenehm. Die Kamera ist ungeriggt gerade mal anderthalb Kilo schwer. Unser Aufbau macht sie nicht viel schwerer als ein Macbook Pro. Ich schwitze zwar ein bisschen, aber alles läuft glatt; das Bild sieht ungegradet großartig aus. Wir drehen einen One-shot und packen alles wieder ein.

„Die Fahrt geht weiter“, sagt DZM, „wir müssen Teil zwei drehen, der Battle gegen Kontrahent #2.“ Wir halten kurz an, kaufen zwei Malzbier und fahren weiter in Richtung Hafen zum Afrika-Terminal. Ich bleibe bei der 25-mm-Optik, um auch die Hafenkulisse einzufangen. Die Sonne scheint, also ND 1,8 drauf. Dieser Teil ist schnell im Kasten; wir brauchen nur zwei Takes und das ganze sitzt. Ich bedanke mich bei DZM für die Chance, die Kamera einmal benutzen zu können und DZM bedankt sich für sein 4K Rap Video. Wir packen ein und fahren nach Hause. Die Daten vom RED Mag ziehe ich später im Büro auf den Rechner.

Den zweiten Teil von unserem Test zur RED Epic-W finden Sie hier.

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