Der neue UHD-2 von HD Broadcast ist aktuell einer der größten in Deutschland verfügbaren Ü-Wagen. Wir haben ihn uns während eines Probelaufs angesehen und für unser Heft 11.2020 mit dem geschäftsführenden Gesellschafter und technischem Leiter Constantin Novotny gesprochen.
„Uns war klar, dass wir in die Zukunft investieren und technisch am Ball bleiben müssen“, sagt Constantin Novotny, geschäftsführender Gesellschafter und technischer Leiter beim TV-Dienstleister HD Broadcast. Der seinerzeit aktuelle Ü-Wagen HD-1 des Unternehmens war zwar noch gut in Schuss. „Es hätte durchaus die Möglichkeit gegeben, den HD-1 auf 3G-UHD upzugraden. Das hatten wir auch in Betracht gezogen und in der Planung durchgespielt. Letztendlich sind wir aber zu dem Schluss gekommen, dass das eine zeitlich begrenzte Lösung gewesen wäre. Denn irgendwann wäre uns der Platz im Fahrzeug ausgegangen, nicht nur für die Technik, sondern auch für die Mitarbeiter und Kunden!“
Mit den wachsenden technischen Anforderungen steigt nicht zuletzt der Bedarf an Platz im Ü-Wagen. Mehr Kameras bedeuten mehr Slomo-Operatoren, mehr Arbeitsplätze für die Redaktion und größere Regien, um die auflaufenden Signale auch verarbeiten zu können. Darum entschied man sich bei HD Broadcast, einen der zurzeit größten Übertragungswagen in Deutschland zu realisieren. Das tatsächlich sehr großzügige Platzangebot wurde durch zwei sogenannte Schubladen an beiden Seiten geschaffen, die sich ausfahren lassen und so den Ü-Wagen beträchtlich verbreitern. So bietet nun auch jeder einzelne Arbeitsplatz mehr Raum als früher.
Hinsichtlich der technischen Ausstattung waren während der Planung unterschiedliche Ansätze im Gespräch. „Wir haben natürlich auch über IP nachgedacht, haben uns aber letztendlich wieder für einen Baseband-Ü-Wagen entschieden“, erläutert Constantin Novotny. „Von der Handhabung her, draußen zu produzieren, in kleinen Zeitfenstern auf- und abzubauen und bei der Größenordnung, wo wir mit diesem Fahrzeug angelangt sind, waren wir der Meinung, dass IP jetzt noch nicht soweit ist. Daher ist der UHD-2 auf 3G Quad-Link ausgelegt.“
Jeder Eingang zählt
Technologisches Herzstück des Übertragungswagens ist der Bildmischer Sony XVS 9000, der mit 160 Eingängen und 80 Ausgängen in Full 3G aufwartet. „Die Entscheidung für den Sony XVS 9000 haben wir getroffen, weil der Mischer zur jetzigen Zeit derjenige auf dem Markt ist, der die meisten verfügbaren Videoeingänge hat“, erklärt der technische Leiter Novotny. „Und bei der klassischen Arbeitsweise mit 3G Single Link zählt jeder Eingang! Des Weiteren haben die Sony-Komponenten, die wir in den letzten Jahren eingesetzt haben, immer einen guten Ein- druck hinterlassen und standen von ihrer Rentabilität, Einsetzbarkeit und Zuverlässigkeit sehr gut da.“
Im Sony-Bildmischer XVS 9000 und in den neuen Sony- Kameras HDC-4300 ist allerdings schon die nächste Technologiestufe angelegt. Sie verfügen bereits über ein 12G-Interface, das Reserven für die Zukunft schafft. Die HDC-4300 wurden teilweise neu angeschafft, zum Teil aber auch aus dem HD-1 übernommen, weil HD Broadcast bereits seit einigen Jahren bei Neuanschaffungen in Richtung UHD investiert hatte. Constantin Novotny ist sich sicher: „Wir haben mit diesem Fahrzeug in dieser Größenordnung die Grundlage für HD Broadcast gelegt, um auch in den nächsten Jahren weiterhin als Top-Dienstleister zur Verfügung zu stehen und die neuesten auf dem Markt angeforderten technischen Spezifikationen liefern zu können.“ [13661]