Mit neuen Konzept-VANs will sich VPS Media den Herausforderungen des zukünftigen TV, Livestreamings, Spielfilms und Serien-Marktes stellen.
Das Konzept der Smart OB Vans richtet sich an Produzenten, aber auch an Ü-Wagen-Dienstleister, die bei besonderen Produktionen cinematische Kameras einsetzen möchten. Durch die angepasste Zusammenstellung von Fahrzeugen und Technikmodulen soll die jeweils beste Lösung für Produktionen gewährleistet sein. Gegenwärtig besteht die Flotte aus zwei Smart OB Vans, zwei Office- oder Team-Vans sowie einem Master-Remote-Controlroom.
Besonders wichtig war Andreas Schech, Gründer und Geschäftsführer von VPS Media, einen Standard-Multikameraprozess abzubilden, der einer üblichen Arbeitsweise am Set in nichts nachsteht. Um dies mit ARRI-Kameras zu realisieren, hat VPS Media alle Kameras als Set vorgebaut. Cine- Optiken sind standardisiert mit Motoren versehen, Hinterkameramonitore und Stützrohre montiert, Kompendien und Glasfilter als Set im Case verstaut. Störende oder exponierte Kabel verschwinden hinter eigens 3D-gedruckten Abdeckungen. Auch der Betrieb der Funkkameras in UHD einschließlich Telemetrie und Returnbild ist vorbereitet und spielbereit. Dies spart nicht nur Rüstzeit, sondern schafft Vertrauen in die eingesetzte Technik, da diese sich im Vorfeld der Produktion ausführlich testen lässt.
Auf der technischen Seite sind die Fahrzeuge mit 8K-Videomischern, 4K-OLED-Monitorwänden und 4K-Referenzmonitoren sowie einer 12G-Infrastruktur ausgestattet. Weitere Stichwörter hierzu sind HDR-Fähigkeit, Livegrading, und LiveKeying, ein IP-basiertes Intercom, 8-Kanal-Replay mit bis zu 200 Frames und Subregie. Auch Extended und Augmented Reality für bis zu vier Kameras bei Live-Produktionen sind in den Ob Vans integriert. Ausspielungen auf Instagram oder TikTok können mit der zweiten Regie im passenden Hochkant-Format bedient werden. Um keine Kompromisse bei einer 16:9- und 9:16-Parallelproduktion einzugehen, können bis zu acht Signale live skaliert, in der Größe verändert und neu positioniert werden.
Beide Fahrzeuge sind standardmäßig exakt gleich ausgestattet und können im Baukastensystem erweitert oder verändert werden. Sie sind mit nur 3,5 Tonnen echte Leichtgewichte, somit schnell und von jedem Fahrer ohne LKW-Führerschein zu bewegen. Automatische Hubstützen, Nivellierung, eine Wetterschutzmarkise sowie die Vollisolierung des gesamten Fahrzeugs gehören zum Standard. Absorber reduzieren Vibrationen, die von der Umgebung kommen, was gerade bei Musikevents ein wichtiges Feature ist.
Zur Stromversorgung reicht bei einer Vier-Kamera-Produktion ein gewöhnlicher Schuko-Anschluss, bei einer Produktion mit drei Kameras lassen sich die Fahrzeuge sogar bis zu vier Stunden autark über einen eingebauten Akku und eine auf dem Dach befindliche Fotovoltaik-Anlage betreiben. Drei unterschiedliche Klimazonen sorgen für ein individuell anpassbares und angenehmes Klima im Fahrzeug. Mit dunklem Stoff bezogene Decken und Wände sowie Eichenholz-Interieur und indirekte LED-Beleuchtung sorgen, so VPS Media, für ein Ambiente, in dem sich mit bis zu acht Personen gut arbeiten lässt. In den Fahrzeugen sind außerdem mehrere Kameras verbaut, die remote zugeschalteten Mitarbeitern oder Kunden jederzeit einen Schulterblick oder Überblick über das Geschehen im Fahrzeug aus mehreren Blickwinkeln ermöglichen.
Als Standard ist jedes der Fahrzeuge mit acht ARRI-Kamerazügen bestückt. Durch die Rackmodul-Bauweise ist es jedoch möglich, jedes der Fahrzeuge auf 12 Kameras zu erweitern. Somit ist im Verbund der Fahrzeuge eine 24-Kamera-Produktion mit bis zu 16 Operators in den Fahrzeugen umsetzbar. Dabei wird der Produktionsverbund der beiden Fahrzeuge über Glasfaserleitungen realisiert. Weitere mögliche Szenarios sind beispielsweise die Einrichtung einer Subregie oder die Aufteilung des Personals zwischen Regie und Kameratechnik. Es besteht auch die Möglichkeit, Kameras anderer Hersteller einzusetzen. So sind beispielsweise auch Sony VENICE, FX9, oder RED-Kameras einsetzbar. Gesteuert werden die Kameras über RCPs von Skaarhoji.
Die Rackmodul-Bauweise ermöglicht es, alle Elemente kurzerhand als mobile oder als teilmobile Regieeinheit einzusetzen. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist laut VPS Media, dass die Fahrzeuge modular im Baukastensystem bestückt werden können. Hierfür hält das Unternehmen verschiedene Module bereit, die eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten bei gleichzeitig hoher Flexibilität sicherstellt. So lassen sich die Fahrzeuge beispielsweise als Editing-, Streaming- oder Grading-Van einrichten. Möglich ist auch ein Verbund mit größeren Ü-Wagen als Shading-Van. „Letzteres kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Kunde sich ein größeres Fahrzeug wünscht oder die Räumlichkeiten in der Location begrenzt sind“, so Andreas Schech. „Hier ist der Vorteil, dass wir sogar ältere HD Ü-Wagen in einen 4K- HDR Ü-Wagen transformieren können, da wir mit nur einem Kabelstrang unsere komplette Infrastruktur an das Fahrzeug anbinden.“ [15267]