Früher in den Zeiten analoger Filmtechnik waren Kamerakäufe Investitionen für Jahrzehnte. Heute kann man froh sein, wenn die Kamera nicht schon nach einem Jahr ein alter Hut ist – und ohne separat zu beschaffendes Zubehör, das locker mindestens nochmals so viel kostet wie die Kamera selbst, ist sie kaum nutzbar.
Umso wichtiger ist es, sich universell gestaltetes Kamera Zubehör anzuschaffen, das mehrere Kameragenerationen überdauern kann. Doch worauf gilt es zu achten? Bei allem Kamerazubehör haben sich an den Schnittstellen Standards zur Verbindung und Kombination herausgebildet, die es ermöglichen, die diversen Teile in vielfältiger Weise mit einander zu nutzen. So sind den Anwendern inzwischen kaum mehr Grenzen gesetzt, Teile verschiedener Hersteller nach eigenen Vorstellungen zu kombinieren. Im Folgenden sollen die wichtigsten Standards und Schnittstellen rund um die Kamera beschrieben werden.
Wenn das Kamera Zubehör nicht passt
Mit computergesteuerten Bearbeitungszentren ist das Kopieren von bewährter Hardware ein Kinderspiel geworden, und so gibt es zu jedem Originalteil auch immer günstige Kopien in diversen Onlineshops. Aber es gibt auch immer wieder: Objektivadapter, die nicht in die Fassung passen; Schrauben, die nicht im Gewinde stecken bleiben; Rohre, die zu dick für die Klemmung sind…
Und es gibt Konstrukteure, die Teile entwickeln, sie aber anscheinend nie wirklich ausprobieren. So werden dann »Lösungen« verkauft, die über das Prototypen-Stadium nicht wirklich hinausgekommen sind. Ganz oft liegt der Teufel allerdings auch im Detail! Ein Beispiel: Sonys VCT14-Platte wird mit so großen Toleranzen hergestellt, dass alle Zubehörlieferanten mit den entsprechenden Gegenstücken in Schwierigkeiten kommen. Als Lösung für dieses Problem gibt es präzise Kameraplatten in VCT14-Design von Chrosziel oder Arri; oder man setzt ein entsprechen – des Gegenstück ein, das sich in bestimmtem Rahmen nachjustieren lässt.
Ganz generell gilt: Die Auswahl des richtigen Kamera Zubehörs ist ein größeres Unterfangen und lässt sich nicht im Vorbeigehen bewerkstelligen. Vor allem muss man immer wieder probieren, denn es gibt Lösungen, die sich gegenseitig ausschließen. So ist zum Beispiel bei der oben abgebildeten Zacuto-Platte die Kamera zwar in weiten Bereichen im Schwerpunkt verschiebbar, aber die Platte ist so breit, dass der Sony-Handgriff nicht mehr an die Rosette passt.
Da hilft dann beispielsweise eine Lösung von Shape, die über einen Druckknopf noch ein schnelles Winkelverstellen ohne Geschraube zulässt und deren Länge ohne Schraubendreher veränderbar ist. Vieles Zubehör mag für sich betrachtet gut funktionieren; aber wichtig ist eben das Zusammenspiel, und das gilt es auszuprobieren. Der Markt ist groß, und man wird in der Regel Lösungen finden, die sicheres und professionelles Arbeiten erlauben. Allerdings sicher nicht immer zum Schnäppchenpreis.