Manche Hersteller kompensieren schon in diesem Stadium der Bildentstehung eventuelle Fehler durch entsprechende Berechnungen, die in die Raw-Daten miteinfließen. So kann man beispielsweise eine Rauschunterdrückung durchführen oder optische Fehler korrigieren.
Alle gestalterischen Einstellungen von Kamerafrau oder Kameramann hinsichtlich Farbe und Look des Bildes werden als Metadaten dem Raw-Signal hinzugefügt, verändern aber die Daten nicht.
Die Raw-Daten werden oft als digitales Negativ bezeichnet und ergeben noch kein brauchbares Bild. Sie müssen bearbeitet beziehungsweise be rechnet werden.
Während der Bearbeitung der Raw-Daten hat man die Möglichkeit, großen Einfluss auf viele Bildparameter zu nehmen. Weil die Raw-Daten, teilweise mit 14bit-Technik aufgezeichnet, einen viel größeren Dynamikumfang haben, als später in der Verarbeitungskette darstellbar ist, eignet sich der Workflow mit Raw-Daten vor allem dort, wo beste Qualität gefordert wird und die nötige Zeit für die Nachbearbeitung vorhanden ist.
Jeder Hersteller hat eigene Methoden, die Raw-Daten in Dateien zu schreiben, was teilweise von den Hardware-Komponenten abhängig ist. Es gibt keinen einheitlichen Standard für Raw-Daten, und die Verfahrens weise ist selten vollständig dokumentiert oder offengelegt. Das bedeutet unter anderem, dass ein digitales Negativ in seiner Lesbarkeit von der Software-Unterstützung des Kameraherstellers abhängt.
In die Zukunft gedacht, sind abgespeicherte Raw-Daten so wie sie sind nicht archivsicher. Adobe bietet mit Cinema DNG als einziger Hersteller ein offenes Raw-Format an, bei dem der Benutzer durch die Offenlegung alle notwendigen Informationen hat, die er braucht, um seine Dateien auch in Zukunft noch sicher lesen zu können. Raw-Daten werden über HD-SDI-Leitungen auf den Rekorder übertragen.